Arthur Russell – Calling Out Of Context
Jüngst erschien auf Soul Jazz Records eine Compilation, die die wichtigsten Tracks aus den frühen achtziger Jahren des 1992 verstorbenen New Yorker Produzenten Arthur Russell präsentierte musikexpress 3/04). Rough Trade Records versammelt auf calling out of context nun das Spätwerk eines Mannes, der eine der treibenden Kräfte im Prozess der Verpuppung von Disco zu House war. In den letzten fünf Jahren seines Lebens wandte sich Russell deutlich abstrakteren Produktionen zu. Den Dancefloor verlor er zwar nicht aus dem Auge, aber Clubtauglichkeit kombinierte er nun mit experimentelleren Sounds. Weil er aber Elektronik immer wieder Percussions entgegenstellte oder eine Gitarre hereinkreischen ließ, klang das nie unterkühlt. Als Sänger verlieh er den Tracks mit seiner zerbrechlich-verhuschten Stimme zusätzlich einen romantischen Unterton, der wiederum mit Echo-Effekten oder Mehrstimmigkeit spielerisch gebrochen wurde. Trotz seiner typischen Leichtfüßigkeit hat Arthur Russell in dieser Zeit eher schwer zugängliche Musik produziert, die sich der Hörer erst erschließen muss.
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