Art Feynman

Blast Off Through The Wicker

Western Vinyl/Cargo (VÖ: 14.7.)

Der hügelige Elektro-Pop entstand auf einem Vierspur-Tape-Recorder.

Macht der Künstler noch die Musik oder mischt die Software beim kreativen Prozess bereits kräftig mit? Programme wie Ableton bieten ja nicht nur eine Technik, sondern beeinflussen mit ihren Strukturen auch die Kreativität. Zumindest als Co-Songwriter sollte die Software aus Berlin hier und da genannt werden, besonders bei vielen Indie-Elektro-Acts.

Art Feynman ist ein solcher, aber er hat bei der Aufnahme seines ersten Albums auf Ableton & Co. verzichtet und lieber den alten Vierspur-Tape-Recorder entstaubt und neu verlötet. Es lebt also ein analoger Geist in den Songs von BLAST OFF THROUGH THE WICKER, und dieser lässt vor allem in Form von Synkopen von sich hören: Diese Tracks bieten keine Fläche, sondern Landschaften mit tausend Hügeln, einige so spitz wie Stecknadeln. Stücke wie „Can’t Stand It“ oder „Feeling Good About Feeling Good“ hüpfen rastlos umher, „Slow Down“ pumpt träge, als müsse Caribou ein Starkstromproblem lösen, „Two Minor“ klingt wie ein Stück der Associates über einem Beat von Peter Gabriel. Abenteuerlich und ziemlich einzigartig: Toll, dass man Computer auch ausschalten kann!

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Klingt wie: Arthur Russell: Calling Out  Of Context (2004) / Sandro Perri:  Impossible Spaces (2011) / Sinkane:  Mean Love (2014)