Art Brut :: Brilliant! Tragic!

Cooking Vinyl/Indigo

„Fun“-Punkpop auf dem besten Weg zur Otto-Waalkes-Werdung.

Das erste Album von Art Brut, Bang Bang Rock & Roll, war ein Witz. Ein so guter, dass er die Band aufs Cover des deutschen „Rolling Stone“ brachte und man ihn auf It’s A Bit Complicated gleich noch mal erzählen konnte. Als er dann auf Art Brut Vs. Satan erneut aufgewärmt wurde, sahen viele, die vormals noch laut gelacht hatten, etwas beschämt weg. Auch Bandkopf Eddie Argos widmete sich danach anderen Angelegenheiten, wie dem Projekt Everybody Was In The French Resistance … Now!, für das er und seine Freundin Dyan Valdés (The Blood Arm) Antworten auf Popschlager erfanden. Beim ersten und einzigen Durchlauf war das noch ganz okay lustig. Zu behaupten, die Vorfreude auf einen vierten Aufguss der Art Brutschen Selbstverarsche halte sich seitdem in Grenzen, wäre stark übertrieben. Und so kann Brilliant! Tragic! gar nicht erst enttäuschen. Zwar hat Black Francis wieder ordentliche Produzentenarbeit geleistet, auf dem Fundament des kargen Sounds könnte sich der Charme der Band voll entfalten. Wenn er denn nur noch da wäre. Lustiger als die Zeile „I want to give the world the finger with the exception of my favourite lead singer“ im Song „Axl Rose“ wird’s nicht. Dazu fehlen Hooks und somit Hits komplett. Immerhin singt Eddie Argos jetzt. Zumindest beharrt er darauf im Presseinfo. In Wahrheit variiert er nur mehr als zuvor die Tonhöhen in seiner Spoken-Word-Performance. Ach Eddie, that joke isn’t funny anymore.

Austra