Arne Zank – Love and hate from A to Z
House-Folk oder Folk-House - das erste Soloalbum des Tocotronic-Schlagzeugers.
Ganz hinten. Der Schlagzeuger sitzt nicht nur auf der Bühne dort, er steht da auch in der klassischen Rock’n’Roll-Hierarchie. Mehr noch als der Bassist, der-im Gegensatz zum Gitarristen-angeblich keine Mädchen/ Buben abbekommt. Das weisen wir hier entschieden zurück, weil wir nicht glauben, dass jeder in der Lage ist, den Bass von einer Gitarre zu unterscheiden. Aber der Schlagzeuger sitzt ganz hinten, statisch und trotz „Drumriser“ schlecht zu erkennen. Und weil das so ist, wird er von seinen Kollegen ganz lieb gehabt, damit er kein Selbstbewusstseinsproblem bekommt. Wir glauben nicht, dass love and hate from a to z, das erste Soloalbum von Tocotronic-Schlagzeuger Arne Zank, aus einem Selbstbewusstseinsdefizit heraus entstanden ist, sondern -wie alle künstlerischen Äußerungen aus dem Tocotronic-Umfeld(Phantom/Ghost, Das Bierbeben, Dirty Dishes, Glacier)-aus dem Zwang heraus, sich künstlerisch zu äußern. Bei der Veröffentlichung von Zanks 12-lnch „Love From A To Z“ im Jahr 2004 hörte der Kritiker im Track „Do You Do“ das „vielleicht niedlichste Stück elektronischer Popmusik der letzten Jahre“ plus „pittoreske (…) Elektronik mit L0FI- Charme und swiTCHED on BACH-Moog-Sounds“. Daran hat sich nichtviel geändert, es ist nur mehrgeworden. Flächige House-Tracks (mal mit, mal ohne folkpoppigen Gesang),denen
man-positiv formuliert-Zeitlosigkeit attestieren kann, die aber in der Abfolge nicht einer gewissen Kraut-und-Rübenhaftigkeit entbehren. Auf der anderen Seite: Für einen Track wie „El Rey Gravitas“, der durch seine Krummheit eine seltene Funkyness verliehen bekommt, würde mancher „richtige“ elektronische Musiker wahrscheinlich einen Tag lang auf Koks verzichten. Und „From This Point Forward“ ist ein ausgezeichnetes Stück Laptopism. Es gibt schlechtere Soloplatten von Schlagzeugern berühmter Bands.Alle von Keith Moon zum Beispiel.
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