Ariel Pink
Dedicated To Bobby Jameson
Mexican Summer/Alive (VÖ: 15.9.)
More haunted Synthesizer-Prog-Pop. Fummelt an unserem Unterbewusstsein herum.
Wer glaubte, dass Weird Arl Pinkovic sich nach dem Westcoast-versonnenen Haunted-Graffiti-Album MATURE THEMES (2012) dem Pop- und (Soft-) Rock-Verständnis des jungen (Radio-DJs) Thomas Gottschalk annähern könnte, bekam zwei Jahre später POM POM um die Ohren gehauen. Ein trotz langer Personalliste egozentrisch verballerter Goth-Pop-Wachalbtraum. Der Synthesizer bleibt auch auf DEDICATED TO BOBBY JAMESON das beherrschende Instrument dieses Künstlers, bei dem das, was Verwaltungsangestellte als Lo-Fi/Chillwave/Neo-Psychedelia katalogisieren, einfach nicht langweilig werden will. Schon im Eröffnungsstück „Time To Meet Your God“, das sich als Bastard aus Trailermuzak-Wahnsinn und Tasten-Prog dem Allmächtigen vor die Füße wirft, wird die Tubeway Army entwaffnet. In „Time To Live“, das drei verstörende Minuten benötigt, um sich durch spooky Noise ans Licht zu graben, klaut Pink die Strophenmelodie von „Video Killed The Radio Star“.
Die 70s bleiben sein Lieblingsjahrzehnt, und sein Kunstgriff bleibt es, durch winzige Dimensionslöcher darauf zurückzugreifen, die (außer John Maus) keiner kennt. Wie durch Poltergeist-Filter kommt die schlierige Musik bei uns an und fummelt an unserem Unterbewusstsein herum. Es gibt aber auch Schmusehits („Another Weekend“), Teenpoprock-Stampfer („Bubblegum Dreams“) oder 60s-Klopfer wie den Titelsong, die so schmusig, stampfig und klopfig sind wie fast nichts davor vom Pinken. Was das alles mit Bobby Jameson und dem Leben nach dem Tod zu tun hat? Finden Sie Antworten im Artikel von Frau Hagemeier im neuen ME! Oder lassen Sie einfach Ihr Unterbewusstsein sich damit herumplagen.