Aphex Twin

MUSIC FROM THE MERCH DEKS (2016 – 2023)

Warp/Rough Trade (VÖ: 17.12.)

Vom Merch-Stand auf lange Sammlung: Aphex Twin im Party-Modus.

Eine Woche vor Heiligabend öffnete Richard D. James seine Cloud. Herauspurzelte diese Sammlung mit Tracks, die bislang nur auf superlimitierten Schallplatten zu hören waren. Vertrieben am Merch-Stand bei seinen gelegentlichen und gefeierten Festival-Sets. Wer das Zeug auf Vinyl zu Hause hat, ist eh glücklich. Nun kommen auch andere in Genuss dieser Musik.

Es ist interessant, dass sich Aphex Twin heute mehr denn je als Live-Künstler versteht. Als jemand, der für Auftritte Musik entwirft. Sie dort exklusiv verkauft. Dass es diese 38 Tracks mit Titeln wie Fehlermeldungen (ein Beispiel: „42dimensit3 E3“) und mit rund zwei Stunden Spielzeit nun als Album zu hören gibt, zeigt aber auch: Aphex Twin will nicht, dass sich sein Zeug versendet. Diese Musik von Merch-Desk soll auch für die Ewigkeit sein.

In der Chill-Out-Zone auf den Balearen

Es vergehen ein paar Tage, bis man sich in der Menge an Musik (sortiert nach den Festival- und Verkaufsorten) zurechtfindet. Nicht jedoch, weil die Sounds so sperrig sind. Im Gegenteil: Hat man sich erstmal durch den glitschigen Start gekämpft, sind viele Tracks sehr zugänglich. Und tanzbar. Zum Beispiel die vier Tracks der Sektion „London, 14.09.2019“: „Soundlab20“ ist Future-Funk, wie ihn sich Jazzer Herbie Hancock schon 1983 auf seinem Album FUTURE SHOCK erträumt hatte.

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Der Remix des Tracks „SciFi Staircase“ von des UK-Electro-Acts Wagon Christ (a.k.a. Luke Vibert) transferiert das Stück noch weiter in Richtung Rheinland in den 70ern: So hätte wohl es in Düsseldorf und Köln geklungen, hätten die Krautleute über diese digitalen Möglichkeiten verfügt. „Pretend analog extmix 2b,e2,ru“ wiederum erinnert an den 80s-Pop-Weidro Thomas Dolby: grenzenlose elektronische Musik. Nicht deshalb geil, weil die Sounds und Beats so krass sind, sondern weil sich da ein Künstler an seinen Knöpfchen in einen Rausch dreht. Wer denkt, dies sei für ein Genie wie Aphex Twin ein eher unterkomplexer Ansatz: Der Track „T16.5 Madma With Nastya“ vereint Caribou, Four Tet und Boards Of Canada in der Chill-Out-Zone auf den Balearen.

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