Antemasque

Antemasque

Nadie Sound/Caroline/Universal

Die Typen, die At The Drive-In, De Facto, The Mars Volta und nebenher noch dies und das gegründet haben, spielen jetzt in einer neuen Band. Guter Post-Punk ist das, um Ansätze von Stoner, Hardcore und Prog erweitert.

Ja, was denn nun? „Ich kann nicht länger hier rumsitzen und so tun, als wäre ich ein Mitglied von Mars Volta“, ließ Sänger Cedric Bixler-Zavala noch im Januar 2013 auf Twitter verlauten. Dass er nur knapp mehr als ein Jahr später wieder ohne Vorwarnung mit seinem einstigen Krachkollegen Omar Rodríguez-López ein Album aufnehmen würde, ist der eine merkwürdige Karriereschritt.

Das alles unter dem Namen Antemasque zu machen, der andere, der aus kommerzieller Hinsicht völlig unverständlich ist (The Mars Volta schafften es unter diesem Namen bis auf Platz drei der amerikanischen Albumcharts), unter kreativen Gesichtspunkten aber nur logisch: ANTEMASQUE klingt, als wären die beiden Herren mit den Doppelnamen dreizehn Jahre in die Vergangenheit gereist, zurück in die Zeit, als sie noch mit At The Drive-In um die Ecke gedachten Hardcore-Punk spielten. Nach dem Meilenstein RELATIONSHIP OF COMMAND entschied man sich für die Umbennung in The Mars Volta und die Zuwendung zum Prog.

Wäre man damals den anderen, vermeintlich leichteren Weg gegangen, hätte ein Album wie ANTEMASQUE entstehen können. Die Gitarren geerdeter, effektfreier als man sie kennt, die Produktion näher am Stoner Rock, entstehen hier wieder „echte Songs“ ohne Haken und Ösen. Aber: Solange Rodríguez-López uns eins der besten Riffs des laufenden Jahrzehnts schenkt (tut er in „4AM“), soll uns das alles recht sein. Die Reunion, oder eher: die Reaktivierung von The Mars Volta muss trotzdem spätestens 2017 folgen. Aus Gründen.