Animal Collective – Feels

-h3Vor ein paar Jahren konnte man mit Animal Collective schreiend durch den Wald laufen, sich an der elektronischen Verfremdung von Stimmen erfreuen, auf der Suche nach dem Wall Of Noise, der Leben in eine weitgehend leblose Welt bringt. Mehr Field Recording als Rock-Avantgarde, abervon beidem mehr als genug. Die Band war eine Sensation, das Album Sung Tongs im vergangenen Jahr markierte die Popwerdung des New Yorker Ensembles in seiner eigenen Sprache und Songtechnik. Daß aus diesen archaischen Soundpartikeln, aus den kanonartigen Gesängen, aus Kinderzimmerfolklore und der harten Arbeit im Steinbruch ein vielschichtiges, geräuschiges Ganzes werden konnte, das auch Anhänger handelsüblicher Songstrukturen aufhorchen ließ, daswardoch mal richtig schön. Nach diesem Durchbruch, live flankiert von katatonischen Oratorien mit großem Hasen auf der Baßbox, mußte in der Logik des Animal Collective ein neuer Standort erobert werden, von dem aus die relevanten musikalischen Fäden neue Knoten bilden können. Feels tendiert hier und da ins Operettenhafte (Vergleiche mit den frühen Sparks sind nicht verboten), besitzt zwei, drei Ambient-Entwicklungsstücke mit ziemlichen Untiefen und eine Eröffnung mit Knalleffekt; ‚Did You See The Words‘ und „Grass“ sind überbordende Freudenfeste im Gruppenverband (Avey Tare und Panda Bear, diesmal mit Geologist, Deaken). Und Anna Valtysdottir von Müm spielt fast überall Piano. „The Sees, the bees, the bees, the bees, the bees, the bees“ transzendentale Meditation im Zentrum der Platte. Avey Tare kann sich jetzt auf der Bühne in einen schwarzgelben Summer verwandeln. Im Himmel über New „York“ singen sie schon seine Lieder. VÖ: 24.10.

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