Angus & Julia Stone

Angus & Julia Stone

Universal

Yay, eine neue Kuschelrock-Platte der Geschwister Stone aus Australien. Mit beliebigen Songs, die immerhin nichts anderes sein wollen.

Vielleicht sollte an dieser Stelle zumindest ein Länzchen für das letzte Album der Stones, DOWN THE WAY von 2010, gebrochen werden. Klar haben sie damit die Klientel von Pseudofolk-Gruselgestalten wie Passenger bespielt, doch die Songs hatten Charakter. Zumindest die einstige lyrische Überlegenheit hat sich auf der neuen, nach dem Duo betitelten Platte schnell in Luft aufgelöst: Man höre sich nur die erste Strophe von „Grizzly Bear“ an.

Was Bruder Angus da an Banalitäten und Floskeln aus sich herausquetscht, geht auf keine Kuhhaut, in kein Poesiealbum und erst recht nicht auf eine gute Songwriter-Platte. Später dann auf „Other Things“: „There’s a plane in the sky. If those people fall, they will die.“ You don’t say! Ein weiteres schlechtes Zeichen: Das Erste, was einem auffällt, ist etwas, das gar nicht da ist: die Akustik-Gitarren. Die sind wegrationalisiert worden.

Stattdessen wurden die Songs, meist schwache Kopien ihrer Vorgänger, in ein aalglattes Soft- bis Kuschelrock-Korsett gezwängt, das sich während der gesamten Laufzeit kaum lüftet. Da braucht es schon einen dreisten Melodieklau von „Lucy In The Sky With Diamonds“ („Death Defying Acts“), um den Hörer aufhorchen zu lassen. Der Rest dümpelt gleichgültig vor sich hin. Selbst wenn man wollte: Man kann die Platte nicht einmal verreißen, weil’s hier nichts zu verreißen gibt.

Sie hat ja nicht mal einen Namen. Und selbst Julia Stones schlaftrunkenes Säuseln kann man je nach Tagesform auch sympathisch finden, genau wie das Gesichts-, Harm- und Eigenschaftslose der Songs. In den Möbelhäusern, für die sie augenscheinlich geschrieben wurden, funktionieren sie bestimmt. Nur hören muss man sie nicht. Also: Fans von Passenger, den Lumineers und Of Monsters And Men sei hiermit ausdrücklich zum Blindkauf geraten.