Angie Stone – Stone Love
Vor fünf Jahren schrie das „People Magazine“ auf. In Hoffnung auf und Glauben an eine neue, funkelnde Soul-Ära verkündete das Journal, die rechtmäßige Erbin Aretha Franklins ausgemacht zu haben. Wer, wenn nicht Angie Stone, habe das Zeug dazu, ganz oben Platz zu nehmen auf dem verwaisten Thron? Wärmste Elogen schrieben Kritiker auf ihr Debüt black diamond, dem zwei Jahre später das fast ebenbürtige mahogany soul folgte. Alles richtig gemacht, Miss Stone. und trotzdem ist Ihr Name auch 2004 noch so vielen neu. Was sich mit diesem Album bessern mag, doch nie ganz ändern wird. Weil Soul nur in den Sechzigern so groß werden konnte, wie er es schließlich in den Siebzigern war, und schwarze Musik längst zu anderen Ausdrucksformen gefunden hat, stilübergreifend ist und ja auch sein muss. Stone aber sagt, dass sie gerade das zu verhindern suche, den Soul um keinen Preis verwässern will. Mutig, die Ansage. Und gar nicht mal selbstverständlich für eine Sängerin, die sich auf ihrem dritten Album – mehr denn je – von einer Schar bestenfalls genrenaher Gastmusiker flankieren lässt. Rap-Ikone Snoop Dogg ist dabei, R’n’B-Alleskönner Anthony Hamilton auch. Und doch widersteht sie: Kein überlaufender Black-Music-Cocktail ist stone love geworden, sondern ein dicht gestricktes Soul-Album, das so viel Platz wie nötig, so wenig wie eben möglich lässt für neue Stileinflüsse – und gerade deshalb zettgemäß klingt, pünktlich kommt. Man kann sogar sagen, dass es Angie Stones bisher beste Platte ist. Und dass es verdammt nochmal Zeit wird, ihren Namen in alle Welt hinauszutragen.
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