Ane Brun :: It All Starts With One
Balloon Ranger/Cargo
Weniger Singer/Songwriter-Platte, mehr Sinfonie mit Singstimme und Fenstern zur Exotica
Das ganz besondere Album des gut eingeführten Künstlers wird in der Regel von viel Tamtam, seitenstarken Promobeilagen für Journalisten mit Background-Informationen, Hochglanzfotos und einem ausführlichen Kommentar des Ausführenden flankiert. It All Starts With One ist definitiv ein besonderes Album, es verzichtet aber freundlicherweise auf jedwede Selbstbeweihräucherung. Stattdessen dürfen die zehn Songs, die die Norwegerin mit Produzent Tobias Froberg aufgenommen hat, einmal in aller Schönheit für sich sprechen. Das fängt mit den zwei Drummern an, die einigen Tracks einen Tribal-Beat verpassen und endet bei der gnadenlosen Entrümpelung des Klangraumes, in dem Ane Bruns Stimme nun formvollendet umherwandern kann. Hintereinandergestellt ergeben die Songs eine Art Sinfonie, die sich rhythmisch bis in den Afrobeat wagt und ein paar Fenster zur Exotica öffnet. Die musikalischen Reformen harmonieren mit dem Thema, das Ane Brun sich vorgeknöpft hatte: der Prozess einer Veränderung, der in der Woche der Aufnahmen mit den Protesten in Ägypten begann. So hat man die Sängerin noch nicht gehört: im Duett mit José González im sanft pulsierenden „Worship“ und als Fifties-Sirene mit Klara und Johanna Söderberg im freundlichen Boogaloo „Do You Remember“.
Key Tracks: „Do You Remember“, „What’s Happening With You And Him“
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