Andreas Dorau und Gereon Klug
Der König der Möwen
Tapete/Indigo
Freundlicher Pop, erbauliche Momente: Ein Theaterstück als Klassentreffen der Hamburger Kiezkönige.
Gereon Klug betreibt den besten Newsletter der Welt. Für seinen Hamburger Plattenladen Hanse-platte verschickt der Tausendsassa aus dem Studio-Braun-Umfeld unter dem Namen Hans E. Platte Infomails, die so wahnsinnig sind, dass sie bereits in einem Sammelband veröffentlicht wurden. Wenn nun eben dieser Klug ein Theaterstück mit Andreas Dorau schreibt, muss da eine ganz große Hamburger Off-Kultur-Saga rauskommen.
Und tatsächlich: Ihr Gemeinschaftswerk „Der König der Möwen“ funktioniert sowohl als „musikalische Dramödie“, die übrigens am Kampnagel-Theater zu sehen ist, als auch schlicht als Popalbum. Im Zentrum der Geschichte steht, na klar, der Plattenladenbesitzer Hans, der sich trotz Gentrifizierung seine Existenz zu sichern sucht. Gemeinsam mit Hamburger Buddys spielt sich das Duo durch sonnigen Soul, freundlichen Pop und Neo-NDW, was zwar organischer klingt als vieles von Dorau, aber trotzdem ein wenig, als hätte man das mit einer alten Spielkonsole aufgenommen.
Wer mit Kalauern wie „Feelingsgefühle“ nichts anfangen kann, wird mit Dorau auch in der vierten Dekade seiner Karriere nicht warm werden. Alle anderen dürften sich über hübsche Momente inmitten der Dada-Show freuen: „Die Zukunft hat Talent“ heißt es etwa. Hoffen wir’s!
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