Andreas Dorau
Die Liebe und der Ärger der Anderen
Staatsakt/Caroline/Universal (VÖ: 7.7.)
Post-NDW von einem ihrer Hohepriester, extrem tanzbar und zum Mitschnippen.
Den „Fred vom Jupiter“ tragen sie ihm nun auch schon seit 36 Jahren hinterher, im Schatten dieses Hits aber werkelt Andreas Dorau unermüdlich an der eigenen Legende. Mit vorliegendem Album möchte er raus aus dem Setzkasten der Indie-Helden und rein ins Stroboskopgewitter der Charts. So klingen die meisten der 20 Songs, so klingen auch die Texte – die allesamt um die Liebe kreisen: „Liebe ergibt keinen Sinn, mal macht sie Freude, mal ist sie wieder ganz schlimm.“
Wenn die Musik bei aller zuckerwattigen Fluffigkeit mit melancholischem Beigeschmack doch auf die Tanzfläche zwingt, liegt das nicht nur am tadellosen Songwriting. Die Riege der Produzenten ist beachtlich, sie reicht von Zwanie Jonson über Luka Anzilotti (Snap!), Moses Schneider bis zu T. Raumschmiere und Andreas Spechtl (Ja, Panik!). Das Spektrum ist entsprechend beeindruckend, reicht es doch von New Wave bis zum Chanson. Mal singt eine Westerngitarre, mal schlieren antike Keyboards, aber immer pluckert verlässlich der Beat. Dass seine Stimme nun mal klingt, wie sie klingt, nämlich so, als wollte sie sich über sich selbst lustig machen, gehört einfach dazu. Die einen werden es lieben, die anderen sich darüber ärgern.