Anajo – Nah bei mir
Kurzweiliger Deutsch-Popvon dem Trio aus Augsburg. Hoppla! Werden die sagen, die Anajo bereits bei einem ihrer zahlreichen Auftritte im süddeutschen Raum gesehen haben, womöglich ihre selbst veröffentlichten Demos und EPs gekauft haben und ihnen Semi-Kult-Status zuweisen. Denn auf Anajos Debüt sammeln sich einige alte Bekannte in neuer Form. Tja, das ist Produktion, Leute! Das mag dem frühen Fan an der ein oder anderen Stelle etwas zu geschliffen sein, aber genug mit dem Ich-hab-die-Band-schon-frühergekannt-als-alle-anderen-Gerede und jetzt zum noch unwissenden Rest der Republik. Deswegen an dieser Stelle ein herzliches „Grüß Gott“ von Anajo aus Augsburg, vor allem an den manchmal etwas zu cleveren Norden! Anajos Fachgebiet ist Indie-Pop, leicht schräg elektroni- und synthetisiert. Siehe die Single „Ich hol dich raus“, die frech die Titelmelodie von „Ein Fall für zwei“ zitiert (worauf der clevere Norden jetzt einwenden könnte, den Witz haben Superpunk schon bei „Matula, hau mich raus“ gemacht …). Anajo sind spielfreudig. Im wörtlichen Sinn, manchmal zu sehr nach dem Motto „Reim komm raus!“, aber auch musikalisch. In „Villa am Strand‘ mit chansonesken Anleihen, dann wieder abgedreht-dadaistisch in „Monika Tanzband“ und ‚Honigmelone‘ (Norden! So was hast du seit Huah! nicht mehr gehört!) oder charmant-augenzwinkernd. „Mein erstes richtiges Liebeslied“ könnte auch als ein früher Sportfreunde-Song durchgehen. Und bei denen ist der hohe Norden ja auch auf den Geschmack gekommen.
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