American Music Club – The Golden Age

Es ist im Vergleich zu lovesongs for patriots ein Unterschied ums Ganze: Live-Atmosphäre, gruppendynamische Prozesse, Interaktion, nicht Pro-Toals-Gefrickel hätten die Aufnahmen zu the golden age bestimmt, wie American-Music-Club-Mastermind Mark Eitzel nicht müde wird zu betonen. Und „Locker und optimistisch“ sei ihr neuntes Album geworden, lässt er weiter verlauten. Was man halt als grüblerischer Poet so unter „locker“ und „optimistisch“ versteht: Tatsache ist jedenfalls, dass Mark Eitzel und Co. -Mark Pankler (Gitarre). Jason Borger (Keyboards), Sean Hoffman (Bass) und Steve Didelot (Schlagzeug)-uns mit einem wunderbar austarierten Album erfreuen, das zwischen akkordeonseligen Schunklern inklusive Mariachi-Trompeten („I Know That’s Not Really You“), federleichten Folkrock-Schwelgereien („All My Love“) und harschen Feedback-Eruptionen wenig auslässt und einen, pardon: mich -sind’s die herrlichen Backgroundchöre. die betörenden Harmonien oder irgendwelche Akkordfolgen, die eine fast vergessene Saite zum Klingen bringen?-ab und zu an die Beatles in ihrer Spätphase, ca. „Weißes Album“, denken lässt. Dazu hat Herr Eitzel, den die Zeitung „The Guardian“ mal im Überschwang den „größten zeitgenössischen amerikanischen Lyriker“ nannte, wieder Texte geschrieben, aus denen man am liebsten spaltenweise zitieren würde. Das würde natürlich den Rahmen sprengen. Also hören Sie selbst, was der Mann zu erzählen hat und wie er und sein Club aus sperrigem Country, kaputtem Pop, melancholischem Postpunkrock und zerschossenem Folk wieder einmal ein gutes Dutzend verblüffend melodiensatte Tunes destillieren. VÖ: 1.2.

>» www.american-music-club.com