American Music Club – Love Songs For Patriots
Eine Wiedervereinigung des (zugegebenermaßen zu seiner Zeit recht legendärenl American Music Club – was soll die denn bringen? Es hat sich doch gezeigt, dass der große Songwriter Mark Eitzel auch ganz gut allein durch seine Stücke taumeln kann, der Verzweiflung langen Nachklang, der Ironie einen wirklich schmerzhaften Biss noch in dem Moment größter Verbitterung verleihen kann. Doch welcher Leser mit dem Werk des AMC und Eitzels Soloplatten vertraut ist. wird wohl auch zugeben müssen: Die besten Songs gelangen Mark Eitzel mit seinen alten Freunden. Da man mit dieser Band aber wohl irgendwie und irgendwann in den Neunzigern abgeschlossen hatte, muss man sich für love SONGS FOR patriots nun richtiggehend aufraffen – in dem Bewusstsein: Ein Spaß wird das ganz bestimmt nicht. Richtig. Dieses Album sperrt sich und steht für all den Ballast, den wir an dunklen Gedanken, Prophezeiungen und Gewissheiten mit uns herumtragen. Aber auch das ist nun eben Gewissheit: Keine andere Band kann Eitzels zeitweise ausufernde, drängende, kaum versöhnliche Kompositionen so gut auffangen in so dichten, von Feedback und Dämmerlicht durchdrungenen, heute zudem zuweilen fast jazzig vertrackten Arrangements wie der American Music Club (dessen Originalbesetzung durch Marc Capelle an Piano und Trompete verstärkt wurdel. Sie geben den Songs eine ganz eigene Wut. Wucht, Dringlichkeit, stärken Eitzel den Rücken. Paradoxerweise vor allem dann, wenn er droht, an den seltenen, beinahe schmerzlichen Momenten großer Schönheit seiner Lieder zu zerbrechen.
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