Alter Me – The Fall

Grönland hin oder her: dass Hans Mortensen, 19-jähriger Kopf und so genanntes Mastermind des neuen dänischen Rockwunders Alter Me, nun nach 15 Jahren Grönland-Exil völlig trau matisiert nach Dänemark zurückgekehrt ist und dass dieser Umstand nun Schuld am Klang des Albums trägt, ist wohl sehr weit hergeholt. Schließlich wächst Popmusik da nicht auf den spärlich gesäten Bäumen. Inspirationen für die melodiösen und eingängigen Rocksongs lieferten da wohl eher die elterliche Plattensammlung und schreckliche Langeweile in der Einöde. Gut genutzt hat Mortensen die Umstände: Er übernimmt gleich drei Instrumente, schreibt die Songs und singt. Für Kaspar Rassmussen, Nicolai Westh, Jasper Van und Esben Brandt bleiben Orgel, Gitarre, Bass und Schlagzeug, die dank wirklich schönem Songwriting und glatter Produktion charttauglich in Szene gesetzt wurden. Fast schon niedlich klingt Mortensens leichter Akzent, wenn er die Alltagsproblemchen Liebe, Selbstzweifel und andere übliche Ängste von Heran- und Ausgewachsenen behandelt. Doch all die erfüllten Klischees schmälern keineswegs das Vergnügen, das diese Platte bereiten kann. „Problems“ setzt mit gut gelaunter Hookline und fiebriger Orgel die richtige Stimmung für die folgenden elf Songs. „Me And Myself“, eine Ode an das Ich, besticht durch Mortensens flapsige Manier, die in einem hübschen Kontrast zu den übersteuerten Gitarren steht. Und nicht erst nach dem Bonustrack „Love“ (Akustik) hat man die leise Ahnung, dass diese Jungs bald in ernsthafter Konkurrenz zu anderen Nordlichtern wie Sugarplum Fairy stehen könnten.

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