Alex James :: Bit Of A Blur

Die Pflichten des Popstars: Wein, Weib und Gesang.

Die Memoiren des Blur-Bassisten beginnen mit einem Geständnis: Erging gern zur Schule! Schwänzerjugend im Arbeitslosenghetto als Grundstock einer glaubwürdigen Musikkarriere-Alex James steht über solchen Klischees. Ohne Scham erzählter, wie gut eres gehabt hat im Leben, und wenn’s finanziell mal weniger flott ging – z. B. in frühen Blur-Tagen, als er, wie es sich für Champagner-Liebhaber gehört, nebenbei französische Sprache und Kultur studierte-, ist der Alltag dank verständiger, schöner Freundin sowie den Kumpels Damon, Graham und „dem Drummer“ trotzdem ein Zuckerschlecken. Friedselig plaudert James dahin, locker, witzig, selbstironisch, scheut sich nicht, peinliche Momente seiner Trinkkarriere aufzurollen – etwa als er im Schlafzimmer einer neuen Flamme auf den Schminktisch pinkelt. Zwischenhinein streut er Fachdidaktisches: „Musikalische Differenzen werden oft als Grund genannt, wenn Bands sich auflösen. Dabei machen erst sie aus einer guten Band eine tolle Band“, unterlässt es aber, sich genauer über die musikalischen Differenzen bei Blurauszulassen. Wichtiger sind ihm euphorische Abstürze mit Damien Hirst und Lily Allens Papa im Partyleben von Soho und die Rückkehr auf den rechten Weg dank neuer Liebe. Amüsante Lektüre, aber etwas arg smart und oberflächlich.