Alec Empire – The Golden foretaste of Heaven

Die 12-lnch „Robot L.O.V.E.‘ im vergangenen Sommer hatte schon einen Richtungswechsel angedeutet. Das war ein entschleunigter, hopsender Elektropopper mit einem Sänger, der Mark E. Smiths Von-Südenfed-Phrasierungen aufgriff also die Post-Punk-Ungemütlichkeit in ein Electro-Rock-Beet umpflanzt. Das war Alec Empire. der Alec Empire, der in den 90er-Jahren, der beginnenden Anythmg-goes-Ära, mit Atari Teenage Riot extremen Breakbeat-Hardcore-Hochgeschwindigkeits-Noise-Terror veranstaltet hatte. Und zwar so lange, bis wir ihm gerne zugerufen hätten, „Alec, es reicht, wir haben den Witz verstanden“-theoretisch zumindest hatten wirdas. Es ist nicht die schlechteste Idee, wenn der Berliner jetzt mit THE GOLDEN foretaste of heaven ein mehrheitlich elektronisches Album mit einem Maschinenpark aus Vintage Synthesizern aufgenommen hat, den er wie verzerrte Gitarren tönen lässt. „If You Love Or Die“ klingt wie „l’m Waiting For The Man“ von The Velvet Underground aus dem Übungskeller von Joy Division. „1000 Eyes“ ist wieder so ein atmosphärisches Velvet-Underground-Prachtstück mit ökonomisch gesetzten Gitarrenfiguren und Oldschool-Synthie-Ornamentierungen.“On Fire(The Hellish Vortex Sessions)“ klingt wie die Vorahnung auf The Fall aus dem Jahr 2010. Wir dürfen the golden foretaste of heaven gerne „Electro“ nennen, aber nicht im Sinne von schmusiger Neo-Balearen-Disco-Atmosphäre, Alec Empire baut immer wieder ein paar fiese Gemeinheiten und massive Sequencerwände.circa Gary Numan 1980, in seine Tracks ein. Das ist es: wenn einer, der Breakbeat-infizierten Hardcore an der Grenze zur Anhörbarkeit gemacht hat, sich neu erfindet mit Synthesizern. Das ist sie. die erste bedeutende Veröffentlichung des Electro-Rock-Jahrgangs 2008. VÖ: 18.1.

»>www.myspace.com/alecempire6666