Albert Hammond
BODY OF WORK
EarMusic/Edel (VÖ: 1.3.)
Kurz vor dem 80. beweist die Pop-Legende (ein letztes Mal?) sein Händchen für Hits.
Mag sein Spross und The-Strokes-Gitarrist Albert Jr. in den Musikgazetten der jüngeren Zeit auch präsenter gewesen sein, ist der Senior doch seit seinem 1972er-Debüt IT NEVER RAINS IN SOUTHERN CALIFORNIA eine Konstante der Pop-Welt. Dass sich der mittlerweile 79-jährige Albert Hammond für das Artwork seines ersten Albums mit neuen Songs seit Dekaden als barbrüstiger Jeans-Jacken Berufsjugendlicher herausgeputzt hat, schmälert die innere Qualität dieses Werkes fast ein wenig.
AmazonWie schon die 1988 von Whitney Houston intonierte Olympia-Hymne „One Moment In Time”, entstanden sämtliche 17 Songs mit John Bettis als Co-Komponist und glänzen mit Achtziger-(Soft-)Rock-Arrangements, deren Soundtrack-Empfehlungs-Schreiben von familienkompatiblen Road-Movie-Stoffen wie „Thelma & Louise“ bis zu Pixar-Produktionen reichen dürfte.
Sein gutes Songgespür hat der (Co-)Autor unzähliger Evergreens von „The Air That I Breathe“ bis „Nothing‘s Gonna Stop Us Now“ keinesfalls verloren, wie Rührstücke der Marke „Both Ways“, „Somebody’s Child“ oder „Another Heart To Break“ beweisen. Sogar die kritisch-altersweisen Gesellschaftsbeobachtungen gelingen wie in „The American Flag“ ohne verbohrten Boomer-Beigeschmack, sondern zeugen eher davon, dass Hammond sich sein philanthropisches Gemüt bewahrt hat. Und das, auch wenn sich wie im Schlusslicht „Goodbye LA“ ein Kreis zu schließen und der auf Gibraltar aufgewachsene Sänger, Songschreiber und USA-Einwanderer vom einstigen kalifornischen Traum nun endgültig zu verabschieden scheint.
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