Alabama 3 – Hits and exit wounds

„Sweet muthafuckin‘ country acid-house music‘, nennt Alabama-3-Mastermind Reverend D. Wayne Love das, was seine durchgeknallte Rasselbande aus Brixton seit Jahr und Tag treibt. Eines gleich vorweg: Heilig ist denen nichts, dafür sind der Reverend, Sir Eddie Real, Rock Freebase, LB Dope und all die anderen große Trinker, große Musiker, denen jegliches Schubladendenken ein Gräuel ist, und große Spaßvögel noch dazu. Einen lupenreinen Countrysong nennen sie „U Don’t Danse To Tekno Anymore“, zollen wenig später in „Hello… l’m Johnny Cash“ dem late great man in black so witzig wie würdevoll ihren Tribut, zitieren in „Hypo Full Of Love (The 12 Step Plan)“ den Gospel-Evergreen „Jesus On The Mainline“, paraphrasieren augenzwinkernd Bob Dylan in „Sad Eyed Lady Of The Low Life“, schwadronieren über“Speed Of The Sound Of Loneliness“ und unterlegen einen Dancefloor-Feger mit Sprüchen des „Großen Vorsitzenden“ Mao TseTung. Hits and exit wounds bietet das Beste aus sechs seit 1997 erschienenen Alben, die so schöne Titel tragen wie last train to mashville und exile on cold harbour lane plus die neuen Tunes „Ska’d For Life“ und „Mansion On The Hill“, 18 Songs sind das insgesamt, die kreuz und quer durch alle Stile marodieren und einem richtig schön den Kopf verdrehen. Das mag nicht für jede Tageszeit der passende Sound sein, garantiert aber-auch weil Lichtjahre entfernt vom Klamauk der Leningrad Cowboys-Spaß ohne Reue. Anspieltipp: „Woke Up This Morning“, Titeltrack der epochalen TV-Serie „The Sopranos“.

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