AK 4711 – Erste Hilfe

Angenommen man ist 15, weiblich und sucht pubertierend Antworten auf die Fragen, die das Leben so stellt. Dann könnte man AK4711 gut finden. Rein in die Emanzipation: Nur nicht die „Erste Hilfe“ vom männlichen Freund annehmen, und wenn es schon ein „Mich und Dich“ gibt, dann meinen AK4711 mit „Dich“ das Tagebuch. Hier tut niemand niemandem weh: Die Texte sind simpel [„Du bist so süß in deinem Rock – ich kriege einen Zuckerschock“], die Metaphern haken [„Ich bin ein Katalysator, ich mache alles so wie neu“}. Ein bißchen NDW, was von den Prinzen (wie „Ejoejo“], gesanglich viel von Nina Hagen und bei einem der besten Songs, „Sexappeal“, freut man sich erst, daß sich ein Riff nach vorne spielt, das man aber schon mal gehört haben will. AK4711 sind zu glatt produziert, um real zu wirken. Sie schimpfen über Dieter Bohlen („Kein schönerer Land“) und klingen dabei selbst künstlich. Als hätte so einer wie der Dieter ihnen die Songs geschrieben. Dann hilft auch der Bandname nichts mehr: AK4711, der Mix aus der Typenbezeichnung einer Kalaschnikow und echt Kölnisch Wasser, ist ein schöner Namensgeber für eine Mädchenband. Dafür müßten sie aber rotzigen Punk spielen (tun sie nichtl. Weil akustisch die Kalaschnikow fehlt, gibt’s nur 1 Stern.

www.ak4711.com