Aivery

Because

Siluh/Cargo

Drei Fäuste für ein Krachkonzert: Jawohl, das ist Grunge, schön räudig und testosteronfrei.

Über Stuttgart hieß es unlängst, es sei das deutsche Seattle, Bands wie Die Nerven und Karies sei Dank. Doch zur Ehrenrettung des Grunge – jener Spielart des Punk, die Seattle einst zu Ruhm verhalf – braucht es nun offenbar ein Trio aus Wien: Aivery, aktiv seit 2012, klassische Gitarre-Bass-Schlagzeug-Besetzung, gewannen mit ihrem ruppigen Rock bereits Fans wie Andreas Spechtl.

Auf ihrem Debütalbum BECAUSE reduzieren die Österreicherinnen den Seattle-Sound auf jene Dualismen, die ihn ausgezeichnet haben, bevor er Patina ansetzte und schließlich zum Alternative-Brei der Marke Silverchair pervertierte: unheilvolle Stille versus Noise-Ausbruch. Verschleppter Rhythmus versus Breaks. Sperriges Scheppern versus Poprefrains. Verletzlichkeit („Can you keep a secret? My secret is yours“) versus krasseste Härte.

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Klingt wie: Sleater-Kinney: CALL THE DOCTOR (1996) / Candelilla: REASONREASONREASONREASON (2009) / Screaming Females: CHALK TAPE (2013)