AGF & Craig Armstrong :: Orlando
AGF Producktion
Avantgarde zwischen Elektronik und Orchester, knackenden Zweigen und elegischem Cello.
Metallisches Schaben und schmachtende Saiten, trocken knackende Zweige und Kakophonien aus Streicher-Samples: Auf Orlando versuchen AGF und Craig Armstrong, größtmögliche Extreme miteinander zu versöhnen. Die aus Berlin stammende Avantgarde-Elektronikerin Antye Greie und der schottische Komponist Craig Armstrong, der vor allem mit seinen Soundtracks für die Filme von Baz Luhrmann bekannt wurde, bringen die von ihnen zu erwartenden Elemente ein: Von Field Recordings bis hin zu klassischen Instrumenten, von zerhackter Poesie bis hin zu atmosphärischem Rauschen, von irritierenden Klangexperimenten bis hin zu elegischen Melodiebögen. Dazwischen bleibt sehr viel Raum, der vor allem für die Entwicklung von Kontrasten genutzt wird. Die Folge sind Stücke wie „The Queen„, ein bösartiger Abgesang auf die Kirchenmusik, und „Princess Marousha Stanislovka Dagmar Natascha Iliana Romanovitch“, in dem Bahnhofsgeräusche und brummiges Cello sich zu einem Hörspiel ohne Worte, aber voller Tragik vereinen. Die Versuchsanordnung, die Greie und Armstrong ursprünglich für eine Inszenierung von Virginia Woolfs gleichnamigem Theaterstück entworfen hatten, bringt zwar nicht immer schlüssige, aber jederzeit aufregende Ergebnisse hervor.
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