Ätna
Made By Desire
Ätna/Humming Records/Membran (VÖ: 14.2.)
Mit seinem erstaunlich wandelbaren Elektro-Pop und großer Geste besetzt das Dresdner Duo immer neue Genres.
Einen Song „La La La La La“ zu nennen und im Refrain nur, ja eben, „lalalalala“ zu singen, das muss man sich auch erst einmal trauen. Aber ein nicht eben kleines Selbstbewusstsein demonstrieren Ätna auch sonst auf MADE BY DESIRE. Was das Dresdner Duo, das dank artifizieller Videos und modebewusst inszenierter Bühnenshow bereits eine Welle machen konnte, auf seinem Debütalbum auch ausprobiert, und sie probieren eine ganze Menge aus: Es wird groß gedacht.
AmazonEgal, ob die knallenden Industrial-Rhythmen von „Come To Me“, der infektiöse Pop des Titelsongs, die sich nahezu wahnhaft um sich selbst wickelnde Piano-Ballade „Try“, das dunkle, opernhafte „Ruining My Brain“, das sich in einen technoiden Abgrund verwandelt: Mit jedem Song besetzen Inéz Schaefer und Demian Kappenstein mit großer Geste ein neues Genre, manchmal auch gleich zwei.
Selbst der scheinbar bloß hingehuschte, nahezu kindlich anmutende Synthie-Pop von „Touch My Fantasy“ plustert sich dank kleiner Details und dramatischer Melodieführung doch noch auf zum großen Auftritt. Kaum zu glauben, dass die zum Teil hochkomplexen, mit Stimmmanipulationen arbeitenden Songs in den Hansastudios von Produzent Moses Schneider – der Arbeitsweise des Tocotronic-Produzenten entsprechend – live eingespielt wurden.