Ätherische Klänge aus dem interstellaren Raum. Wer mag, kann auch Ambient dazu sagen. :: Von ganz weit weg schwebt etwas heran. Ein sanftes, vielschichtiges Dröhnen, das sich ganz behutsam in die Gehörgänge senkt. Gut zwei Minuten lang geht das so, bis sich erst ein simples, liebliches Arpeggio vernehmen lässt, und dann eine schwer fuzzy Gitarre im weit geöffneten Raum herummäandert, bevor wieder die warmen Synthie-Schleifen übernehmen. „Transcendence“ nennt das Chicagoer Trio Bitchin Bajas dieses erste Stück auf ihrem vierten Album BITCHITRONICS. Das hier ist in der Tat Musik, die einem eine ideale Basis dafür verschafft, aus sich herauszutreten und in andere Sphären abzutauchen – mit Räucherstäbchen-Kitsch hat das aber nichts zu tun. Rhythmische Strukturen oder Melodien hat BITCHITRONICS keine zu bieten, stattdessen umfangen einen diese zirpenden, leuchtenden, wabernden und suppenden Sounds wie eine wohltuendes Moorbad, dem man erfrischt entsteigt, und sich mit neu gewonnener Energie den Realitäten dieser Welt zuwendet. Brian Eno & Robert Fripp lassen schön grüßen!

Martin Pfnür

BONNIE „PRINCE“ BILLY

BONNIE „PRINCE“ BILLY

Palace Records

Der größte Folk-Sänger seiner Generation allein mit seiner Gitarre auf einem unangekündigten Album.