Achtung! Es ist die Zeit gekommen, all die Filme der Shaw Brothers wieder herauszuholen, die man nach „Kill Bill Vol. 1“ gekauft hatte, um mitreden zu können, wen Tarantino alles zitierte. Denn wer jetzt Namen wie Gordon Liu, Chang Cheh und Chen Kuan Tai kennt, ist klar im Vorteil im Diskurs um den ersten Spielfilm von The RZA. Unterstützt von Horror-Maestro und Tarantino-Spezi Eli Roth reicht es dem Wu-Tang-Clan-Mastermind, seine Alben mit Chopsocky-Samples zu bestücken oder wilden Kung-Fu-Kämpferinnen Musikthemen auf den Leib zu schneidern. Seinen seit Kindheitstagen vor den Augen flimmernden Kopffilm hat er nun umgesetzt. Barocke Handkantenaction, in tiefrote Blutsuppe getunkt. Macht Spaß. Start: 29. November :: Anna Karenina
von Joe Wright, Großbritannien 2012
mit Keira Knightley, Jude Law, Aaron Taylor-Johnson
Entstaubt die Klassiker: Joe Wright erfindet Tolstoi neu.
Alles wieder auf Anfang. Nach einem wenig fruchtbaren Kurzausflug nach Hollywood mit „Der Solist“ und dem mit Märchenmotiven durchsetzten „Wer ist Hanna!“ kehrt der Brite Joe Wright wieder dahin zurück, wo er vor knapp zehn Jahren mit „Stolz und Vorurteil“ und „Abbitte“ so genialisch begonnen hatte: der kongenialen Neudeutung des literarischen Kostümfilms. So radikal wie bei „Anna Karenina“ war Wright allerdings noch nie: Muffig und staatstragend ist nichts an dieser hochgradig stilisierten Dekonstruktion eines der großen Klassiker. Die ganze Welt ist eine Bühne, und so wird die Tragödie um die Aristokratin Anna, die sich auf eine Affäre mit dem Grafen Vronsky einlässt, tatsächlich auf einer Bühne inszeniert. Und jeder kann zusehen. Genialer Kniff. Start: 6. Dezember
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