A.R.E. Weapons :: Darker Blue

Defend Music/Groove Attack

Auch mit dem fünften Album wird die New Yorker Electro-Noise-Band nicht berühmt werden.

Vor ein paar Jahren, als die musikalischen Uhren 20 Jahre zurückgedreht wurden und alles als wegweisend erachtet wurde, was die Punk-Generation hervorgebracht hat, ergab diese Band durchaus Sinn. Mit ihrer konfrontativen Haltung im Stil von Suicide und James Chance & The Contortions passten A.R.E. Weapons ganz vorzüglich zum Garagenrock- und Post-Punk-Revival. Edel-Fan Jarvis Cocker fand die Band aus New York gar so inspirierend, dass er ihr einen Plattenvertrag verschaffte und mit Relaxed Muscle ein ähnlich geartetes Projekt gründete. Doch A.R.E. Weapons haben die Gelegenheiten nicht genutzt und nie etwas aus ihrem Momentum gemacht, obwohl sie sich über die Jahre redlich mühten. Das ist auch hier so. Gerne hört man Sänger Brain McPeck zu, der herrlich keifen kann, Gossensprache benutzt und in „Subway“ Kakerlaken jagt. Der Drum-Computer tackert wie in der Gründerzeit, gelegentliche Fieberschübe an der Gitarre zeugen von dreckiger Energie. Aber die Band schafft es nicht, mal aus ihrem starren, vom New Yorker Undergrundsound der Vergangenheit dominierten Referenzsystem auszubrechen und etwas Verrücktes auf die Beine zu stellen. Oder etwas, das man nicht erwartet hätte. Mehr Risiko wäre besser.

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