A Place To Bury Strangers – Exploding Head

Es gilt, den Ruf als lauteste Band New Yorks zu verteidigen. A Place To Bury Strangers tun das mit noisigem Industrial-Dreampop. Laut und Lärm, der Grat dazwischen ist schmal, und APTBS überschreiten ihn gern. Wie sollte es anders sein, wenn der Frontmann 76 Musikexpress hauptberuflich Eftektpedale herstellt, die Stadionrockern wie Nine Irtch Nails und U2 gute Dienste erweisen? Da ist dieser Sound bloß das zwingende Bekenntnis der großen Liebe zu undurchschaubaren, schmerzhaften Klängen. Melodiöser als das Debüt, strapaziert EXPI.ODING HEAD dank wortwörtlicher Vielschichtigkeit aus flächigen Vocals, Wänden von Gitarrenfuzz und hysterisch rasendem Schlagzeug nicht nur das Trommelfell. Experimentelles Schlagwerk (z. B. Metallrohre in „Lost Feeling“), Delay und markdurchdringende Reverbs sorgen für ein beklemmendes Industriehallen-Ambiente und machen den lyrischen Herzschmerz lautstark und physisch erfahrbar, bis die Katharsis erreicht und der Griff zum Kopfschmerzmittel unausweichlich ist. Die unbehagliche Spannung entsteht durch den Konflikt zwischen zartem, fast sanftem Gesang und der übermächtigenden Gitarrengcwalt. Nichts dagegen ist das Stampfen, Zischen und Hämmern in einem Schlosserbetrieb. Trotzdem bleibt EXPLODING HEAD nicht viel mehr als ein Tribut an The Jesus And Mary Chain und Joy Divison – wenn auch ein überaus gelungener.