re:publica 2014, Tag 3: Todsünden und Entlieben in Zeiten des Internets
Neben politischen und technischen Themen geht es bei der re:publica auch darum, wie der digitale Wandel unser alltägliches Leben beeinflusst. Zwei Panels am letzten Tag der Blogkonferenz widmeten sich dem Thema.
Bei Todessternsünden von Laura Sophie Dornheim ging es um einen Übertrag der sieben Todsünden auf das Verhalten im Netz: Zeugen Selfies von Eitelkeit? Ist es geizig an Paywalls nicht zu zahlen? Und äußert sich Neid über den Kloutscore? Letzteres demonstrierte Laura Sophie mit ihrer Schwester, die einen hören Score hat. Rührend gab es am Ende eine Beichte der Schwester, dass sie dafür ihr ganzes Leben lang auf Laura Sophie neidisch gewesen war. Da ist der eigene Social Media Score vollkommen egal. Und indirekt wurde damit demonstriert, dass das wahre Leben manchmal viel schöner und ernster ist, als all das, was sich im Netz abspielt.
Eva Horn sprach über das Entlieben in Zeiten des Internets – und stellte fest, so anders wie früher ist das gar nicht. Natürlich, es schmerzt auf Facebook Bilder des ehemaligen Partners mit jemand Neuem zu sehen. Und es ist durchaus eine berechtigte Frage, wie viele weinerliche Nonmentions noch okay sind. Aber grundsätzlich bleibt alles wie bisher.
Manche mochte dennoch erstaunen, dass bei der Frage ans Publikum, ob mit dem Partner abgesprochen wurde, wie mit dem Beziehungsstatus auf Facebook umgegangen würde, doch recht viele die Hand hoben. Wer im Netz andere öffentlich an Verlieben und Liebe teilhaben lässt, muss einen halt auch an der Trennung und dem Entlieben teilhaben lassen.
Und man kann Evas Schlussfazit auch an dieser Stelle einfach stehen lassen: „Liebt Euch!“