REO Speedwagon


Über zehn Jahre mußten sie durchhalten, dann waren sie endlich die Nummer 1 Ein langes Jahrzehnt, in dem Kevin Cronin, Gary Richrath, Neal Doughty, Alan Gratzer und Bruce Hall jeden Zentimeter abgewetzter Bühnenbretter in Clubs und Hallen zwischen Florida und Kalifornien kennenlernten.

Doch der Lohn der Mühe war nicht ohne: Das Album HIGH INFIDELTY stand 1981 wie ein Bollwerk volle 19 Wochen an der Spitze der US-Charts, Über zehn Millionen REO-Scheiben – man hatte bis dahin bereits eine beachtliche Liste von LPs veröffentlicht – gingen bis Anfang ’82 in USA über den Ladentisch. Das letzte Album GOOD TROUBLE (1982) schraubte diese Verkaufsziffer bis heute um einiges höher.

Die Münze zugunsten von REO Speedwagon fiel 1968 in der Studentenbude von Alan Gratzer und Neal Doughty. Statt der College-Bank widmete sich das Duo lieber der Rockmusik. In Anlehnung an ein 1911er-Modell einer amerikanischen Feuerwehr-Kutsche nannten sie ihr Quintett REO Speedwagon.

Und mit dem Volldampf einer Feuerlöschpumpe gingen sie auch zu Werke: Unentwegt waren sie auf Achse, erspielten sich erst als Lokal-Patrioten von Illinois einen Namen, bevor sie den Mittleren Westen eroberten. Bob Seger, Styx (damals noch TW4) und Ted Nugent trieben sich ebenfalls auf der Suche nach der großen Chance in dieser Gegend herum.

Seit 1971 erschienen in schöner Regelmäßigkeit Alben, die jedoch kaum mehr als die nackten Produktionskosten einspielten. Gruppen-interne Querelen ermöglichten dann zudem erst ab 1976 eine konstante Band-Besetzung, nachdem Sänger Kevin Cronin 1972 nur ein Kurzgastspiel gab und später nach einer verunglückten Solo-Karriere wieder zur Band stieß.

Seine leicht identifizierbare Stimme sowie die frischen, druckvollen Gitarren-Orkane von Gary Richrath fundieren den melodischen Sound à la REO.