Rapper Octavian gewinnt „Sound Of 2019“-Wahl der BBC
Auf den weiteren Plätzen: King Princess und Grace Carter.
Octavian hat die Wahl der britischen Rundfunkanstalt BBC zum „Sound Of 2019“ für sich entschieden. 136 Vertreter der Kreativbranche, darunter Musiker, Journalisten und Booker, stimmten ab, welcher Newcomer für sie die kommenden 12 Monate musikalisch prägen wird. Im vergangenen Jahr gewann die norwegische Popsängerin Sigrid das prestigeträchtige Voting.
Octavian, der mit bürgerlichen Namen Oliver Godji heißt, wurde 1996 im französischen Lille geboren und zog nach dem Tod seines Vaters mit der Familie nach Südlondon um. Mit 14 schmiss seine Mutter ihn zuhause raus, der künftige Musiker landete auf der Straße. Im Interview mit der BBC erinnert sich Octavian an die damaligen Worte seiner Mutter: „Das Letzte, was sie zu mir sagte, bevor ich aus der Tür ging, war: ‚Entweder du landest im Knast oder wirst berühmt.’“
Octavian kämpfte sich auf der Straße durch, schlief jede Nacht auf einem anderen Sofa und machte mit seiner Musik die Verantwortlichen der renommierten Brit School, die unter anderem Adele und Amy Winehouse ausbildete, auf sich aufmerksam. Das gewährte Studium samt Stipendium brach er nach kurzer Zeit ab. Die Begründung? „Ich glaube nicht daran, dass du jemandem beibringen kannst, kreativ zu sein.“
Octavius blieb den Jungkreativen aus dem Brit-School-Dunstkreis jedoch verbunden, nahm Song um Song auf – und fand bald ein Handyvideo, in dem Drake seinen Song „Party Here“ mitrappte. Dieser verwackelte Clip wurde zum Türöffner für Octavian, plötzlich meldeten sich Producer wie Diplo und Mura Masa bei ihm.
2018 veröffentlichte Octavian sein erstes Solo-Mixtape „Spaceman“, auf dem er britischen Duktus mit ur-amerikanischen Rap-Spielarten wie Drill zusammenbringt, seine Produktionen erinnern zeitweise an Bon Iver und James Blake. Hört Euch „Spaceman“ hier an:
Bevor er 2019 eventuell ein neues Mixtape oder Album veröffentlicht, spielt Octavian am 19. Februar im Berliner Berghain. Tickets für die Show, die nur von Personen im Alter von über 18 Jahren besucht werden darf, gibt es online für rund 25 Euro.