Rammsteins Till Lindemann und Til Schweiger werden Opfer russischer Fake News
Lindemann ließ die anti-ukrainischen Aussagen dementieren
Allem Anschein nach sind Till Lindemann und Til Schweiger sowie andere Prominente Opfer einer neuen russischen Desinformationskampagne geworden, mit dem Ziel die Ukraine weiter zu destabilisieren. Dabei nutze das russische „Doppelgänger“-Netzwerk Sharepics: Bilder für die sozialen Medien mit Fake-Zitaten, also Aussprüchen, die die darauf abgebildeten Menschen in Wirklichkeit nie getätigt haben.
Solche Fotos zeigten zuletzt etwa ein Porträt Til Schweigers, dem das Zitat in den Mund gelegt wird, dass ukrainische Beamte Immobilien in Frankreich und Italien kaufen würden. Rammstein-Sänger Lindemann soll laut Fotokachel über „sinnlose Hilfe für die Ukraine“ schwadroniert haben – alles Fake News. Das Ziel dieser Kampagne ist klar: Man will ergebene Fans von Promis erreichen, die man für beeinflussbar hält und demnach bei ihnen Ressentiments gegen die Ukraine schüren.
Die „Doppelgänger“-Kampagne ist auch unter dem Namen „RRN“ (Recent Reliable News) bekannt
Wie der „Spiegel“ meldet, habe ein Sprecher Lindemanns der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bestätigt, dass der Musiker so etwas nie gesagt habe. Eine Sprecherin von Til Schweiger habe sich nicht zur Echtheit äußern wollen. Die Zitate jedenfalls seien in anderen Medien oder im dpa-Archiv nicht auffindbar. Allein Schweigers Fake-Zitat habe über Facebook rund 190.000 Menschen erreicht. Als Anzeigenbilder können sie gegen Gebühr als bezahlte Beiträge im sozialen Netzwerk ausgespielt werden.
Das Bundesinnenministerium beobachte diese Manipulation, die seit November 2023 von der „Doppelgänger“-Kampagne verwendet werde. Man stehe im Austausch mit Plattformen und internationalen Partnern.
Die „Doppelgänger“-Kampagne ist auch unter dem Namen „RRN“ (Recent Reliable News) bekannt. Die EU machte russische Akteure als Verantwortliche für das Desinformationsnetzwerk aus. Noch Ende Juli 2023 habe sie fünf mit dem russischen Staat verbundene Organisationen und sieben Personen auf eine Sanktionsliste gesetzt.