Rage Against The Machine: Live-Reunion 2020 bestätigt
Zum US-Wahljahr: Die legendäre Crossoverband wird 2020 fünf Konzerte spielen, weitere angeblich nicht ausgeschlossen. Das gefällt nicht allen.
Die Gerüchte haben sich bewahrheitet: Rage Against The Machine werden 2020 ihre Reunion feiern – mindestens für einige Live-Konzerte.
Die Spekulationen begannen am 1. November, als – 20 Jahre nach Veröffentlichung von Rage Against The Machines drittem Album THE BATTLE OF LOS ANGELES – ein Instagramaccount im Namen der Band auftauchte. Verifiziert war der zwar nicht, gepostet wurde dort aber ein Bild der gegenwärtigen Demonstrationen in Chile. Als Bildunterschrift waren Orte und Daten gelistet, die verdächtig nach einem Tourplan aussahen:
- El Paso, TX March 26, 2020
- Las Cruces, NM March 28, 2020
- Phoenix, AZ March 30, 2020
- Indio, CA April 10, 2020
- Indio, CA April 17, 2020
https://www.instagram.com/p/B4Tw4qFlA3D/
Festivalkenner erkannten in den letzten zwei Terminen sofort das Coachella-Festival, das seit Jahren mit großen Headlinern von sich reden macht. Befeuert wurde der schon jetzt naheliegende Verdacht, dass RATM hier ihr Comeback ankündigten, unter anderem dadurch, dass Schauspielerin Juliette Lewis den Post likte. Lewis datet gerade den früheren RATM-Drummer Brad Wilk. Fans mutmaßten, dass sie deshalb wissen müsse, was dessen Ex-Band gerade plane.
Offizielle Bestätigungen seitens der Band oder des Coachella Festivals gab und gibt es immer noch nicht. Als bestätigt gilt die Livereunion von RATM trotzdem: Der neue Instagram-Account glänzt nun doch mit einem blauem Häckchen, das bekanntlich so viel aussagt wie: Dieser Account ist seitens der Band oder ihres Managements als offizieller Account bestätigt worden.
Die Ankündigung wird von Fans so euphorisch wie kritisch angenommen: Zu einer so systemkritischen Band wie Rage Against The Machine passe es nicht, so die Vorwürfe, auf einem so kommerziellen, unpolitischen und kapitalistischen Event wie dem Coachella aufzutreten – zumal der konservative Festivalbesitzer Anschutz in der Kritik steht, unter anderem die Waffenlobby und Anti-LGBTQ-Initiativen finanziell unterstützt zu haben.
Die Reunion von Rage Against The Machine bedeutet das Ende der Prophets of Rage
Rage Against The Machine gründeten sich 1991 in Los Angeles. Ihr Debüt RAGE AGAINST THE MACHINE gilt nicht nur als ein Meilenstein im Crossover, sondern als eines der wichtigsten und politischsten Rockmusikalben überhaupt. Es folgten drei weitere Alben, die Auflösung im Jahr 2000 und eine Live-Reunion 2007. Ihr bisher letztes gemeinsames Konzert spielten Sänger Zack de la Rocha, Gitarrist Tom Morello, Bassist Tim Commerford und Drummer Brad Wilk 2011.
2001 gründeten die ehemaligen RATM-Mitglieder ohne de la Rocha die Band Audioslave mit Chris Cornell. 2007 lösten sie sich nach drei Alben wieder auf. Um MC und Aktivist Zack de la Rocha war es seitdem ruhiger: Ein geplantes Soloalbum ist nie erschienen, de la Rocha war lediglich auf diversen Features zu hören. 2016 gründeten Morello, Commerford und Wilk zusammen mit den Rappern Chuck D und B-Real die Supergroup Prophets Of Rage. Die hat laut Chuck D nun, im Zuge der RATM-Reunion, wieder ihr Ende gefunden:
https://twitter.com/MrChuckD/status/1190459796815613952
Diverse US-Medien berichten unter Berufung auf Brancheninsider derweil, dass weitere Livetermine von Rage Against The Machine folgen sollen. Von welcher Dauer diese Reunion sein wird und ob eventuell neue Musik in Planung ist, ist bisher ungewiss.
Das Jahr 2020 ist in den USA Präsidentschaftswahljahr. Das Comeback von Rage Against The Machine wird deshalb als Protest gegen eine Wiederwahl Donald Trumps verstanden.