Quer geklickt


Zombies für die ganze Familie! Im Ernst! Dass die Wii als Familienspaß gilt, ist ja nichts Neues. Mit der handlichen „Fernbedienung“ kann sogar Oma umgehen. Ob die jedoch Lust darauf hat, sich mit hässlichen Untoten herumzuschlagen, ist fraglich. Allen anderen bietet Resident Evil 4 (Capcom, Nintendo Wii) jedoch eine große Bereicherung, wenn man das Spektakel mit den GameCube- und PS2-Versionen vergleicht. Die Steuerung mag einem anfangs vielleicht noch etwas seltsam vorkommen, doch spätestens nach fünf Minuten hat man sich daran gewöhnt, mit dem Controller wild herumzufuchteln, wenn man angegriffen wird oder einen dergrünen Gesellen vom Bildschirm pusten muss. Die gesamte Angelegenheit ist derart intuitiv, dass die Spannung noch größer ist, als man es von der ohnehin schon packenden Horrorserie bisher gewohnt war. Auch wenn Oma das nicht nachvollziehen mag. 5 Sterne

Und wenn man schon den ganzen Tag für das Gute gekämpft hat, kann man ruhig auch mal die Finsternis in Personalunion sein. Bei Overlord (Codemasters, PC, Xbox 360) etwa macht man sich die Welt Untertan und verbreitet Angst und Schrecken. Doch um sich nicht selbst die Finger schmutzig machen zu müssen, hat man kleine, putzige Schergen, die für einen brandschatzen, Schafe und Bauern schlachten. Seelen stehlen und sich amtlich danebenbenehmen. Dummerweise ist die drollige Höllenbrut nicht gerade mit besonders viel Grips gesegnet, weshalb sie zuweilen, anstatt einen freundlichen Geiger anzugreifen, lieber das Tanzbein schwingt, bis man den Musikanten selbst erledigt hat. Oder die bösen Helferlein tun sich so professionell am Bier des Wirtshauses gütlich, dass sie ihre finstere Mission völlig aus den Augen verlieren. Doch genau in dieser Unberechenbarkeit liegt natürlich der besondere Reiz dieses Spiels. Hier kann man schließlich flächendeckend Unheil stiften und sich gleichzeitig über die Putzigkeit des Spiels amüsieren – traumhaft. 5,5 Sterne