Queen-Film „Bohemian Rhapsody“: Schwere Vorwürfe vom gefeuerten Regisseur Bryan Singer


Ein Familienmitglied des Regisseurs leidet unter gesundheitlichen Problemen, Stress und Sorgen schlugen sich auch auf die Gesundheit Singers nieder. Doch das Filmstudio wollte dem Regisseur angeblich keine Auszeit geben.

Bereits am Montag berichteten wir darüber, dass die Produktion des Queen-Biopics „Bohemian Rhapsody“ vorerst gestoppt wurde. Regisseur Bryan Singer („X-Men“, „Die üblichen Verdächtigen“) erschien nach der Thanksgiving-Pause der Dreharbeiten nicht mehr am Set, zuvor soll es zu Unstimmigkeiten zwischen ihm und dem Mercury-Darsteller Rami Malek gekommen sein. Es stellte sich heraus, dass „eine persönliche, gesundheitliche Angelegenheit, die Bryan und seine Familie betrifft“ der Grund für Singers plötzliche Abwesenheit war.

Rami Malek als Freddie Mercury

Den Darstellern wurde wenige Tage später mitgeteilt, dass die Dreharbeiten vorerst unterbrochen werden, da der Regisseur eben nicht verfügbar ist – dabei sind noch knapp zwei Wochen mit regulären Drehtagen (ohne Nachdrehs) offen, zwischenzeitlich sprang sogar ein Kameramann als Regisseur ein. Nun hat Fox drastisch reagiert und Bryan Singer komplett gefeuert, „Bohemian Rhapsody“ wird also von einem zweiten Regisseur beendet.

Bryan Singer

Singer hat sich nach seiner Entlassung in einem Statement zu Wort gemeldet. Ein Elternteil von ihm sei erkrankt, Singer wollte sich nur kümmern und seiner Familie beistehen. Die Reaktion seitens der Produktionsfirma und des Verleihs findet er ungerechtfertigt. Dem Hollywood Reporter sagte Singer: „Ich wollte nichts lieber als dieses Projekt abzuschließen, das Erbe Freddie Mercurys und Queen zu ehren, aber Fox ließ das nicht zu. Ich musste mich um meine und um die Gesundheit meiner Lieben kümmern.“ Er ergänzte, dass die Streitereien mit Hauptdarsteller Rami Malek mit mittlerweile erledigt seien, dem Abschluss des Projekts würde aus seiner Sicht nichts mehr im Wege stehen. Singer habe laut Statement um eine temporäre Freigabe von den Dreharbeiten gebeten, diese aber nicht erhalten.

Der Film, der die Karriere der Band Queen zeigt, wird auch abgeschlossen – nur eben ohne Singer, dessen Team nun auch direkt die Büroräume bei Fox in Los Angeles räumen muss. Am geplanten Filmstart soll sich derzeit nichts ändern, am 18. Dezember 2018 soll „Bohemian Rhapsody“ in den deutschen Kinos anlaufen.

Singers Statement in voller Länge:

„Bohemian Rhapsody is a passion project of mine. With fewer than three weeks to shoot remaining, I asked Fox for some time off so I could return to the U.S. to deal with pressing health matters concerning one of my parents. This was a very taxing experience, which ultimately took a serious toll on my own health. Unfortunately, the studio was unwilling to accommodate me and terminated my services. This was not my decision and it was beyond my control. Rumors that my unexpected departure from the film was sparked by a dispute I had with Rami Malek are not true. While, at times, we did have creative differences on set, Rami and I successfully put those differences behind us and continued to work on the film together until just prior to Thanksgiving. I wanted nothing more than to be able to finish this project and help honor the legacy of Freddie Mercury and Queen, but Fox would not permit me to do so because I needed to temporarily put my health, and the health of my loved ones, first.“

Entertainment Weekly Nick Delaney/Fox