Project Pitchfork


Project Pitchfork lieben Metaphern. Von Isaac Asimovs „Foundation“-Trilogie und Arthur C. Clarkes „2001 – A Space Odyssey“ bis hin zur griechischen Mythologie: Bei den „Pitchies“ werden die Fragen der Menschheitsgeschichte angegangen. Es gehe in Zukunft vor allem darum, sich aus der Lethargie einer computerisierten Welt zu befreien, also die „Brave New World“ nicht endgültig Realität werden zu lassen, erklären die PP-Köpfe Dirk Scheuber und Peter Spilles. Ihr neues Album heißt folgerichtig „Eon:Eon“, benannt nach der Aeon-Karte beim Tarot, die das Ende der Reise des Narren und die Erneuerung der Erde symbolisiert. Spilles: „Der Albumtitel reflektiert die Ewigkeit, und zwar gleich zweimal, weil er als Spiegel zwei unterschiedliche Momentaufnahmen darstellt.“ Der esoterische Aspekt spielte bei den deutschen Eletctro-Päpsten von je her eine übergeordnete Rolle. Ob auf den Alben „Alpha Omega“ (1995) oder „!Chakra:Red!“ (1997), Project Pitchfork bevorzugen symbolträchtige Sujets. Daß sich dieses thematisch und musikalisch ambitionierte Konzept auch in Übersee prächtig vermarkten läßt, konnten Spilles und Scheuber mit ihren neuen Bandkollegen, Keyboarder Jürgen Jansen und Schlagzeuger Jens Schrader (bekannt von Cassandra Complex bzw. Girls Under Glass) jüngst auf ihrer ausgedehnten US-Tournee im Gefolge von Front 242 unter Beweis stellen. Mit der teuersten Lichtshow, die eine Indieband jemals auf die Bühne gestellt hat, mit ihren skurrilen Körperbemalungen und einem wahren Soundclash waren Project Pitchfork bereits 1995 der deutsche EBM-Act. Für die Prognose, daß die Band nach dem Wechsel zur Majorcompany in bühnentechnischer Hinsicht nun besonders klotzen wird, braucht man daher keinerlei prophetische Fähigkeiten.