Prince


TAFKAP HAT DIE ZEICHEN DER ZEIT ERKANNT. DA GIBT ES SO SCHÖNE ADJEKTIVE ALS Anhängsel an das mangels auszusprechenden Namens gewählte Kürzel TAFKA…, wie z.B. „innovativ“, „unberechenbar“ oder „genial“. Seine aktuelle Tour allerdings bestritt er schlicht und modisch als „The Artist“. Die Set-List las sich wie ein Rundum-Glücklich-Paket, insbesondere für die harten Fans unter den 12.000 Besuchern im restlos ausverkauften Hallenstadion. Neben den Gassenhauern „Delirious“, „Purple Rain“, „Let’s Go Crazy“ und „1999“ gab’s Obskuritäten en masse: den Kastraten-Funker „Let’s Work“ aus der heißen Frühachtziger-Phase etwa, oder „She’s Always In My Hair“, seinerzeit nur als B-Seite veröffentlicht. Selbst die von Sinead O’Connor totgenudelte Schmonzette „Nothing Compares 2 U“ brachte The Artist so impulsiv, daß es einem (fast) die Tränen in die Augen trieb. Erwähnenswert auch des Prinzen „Also sprach Zarathustra“-Bearbeitung. Das alles konnte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß die New Power Generation wohl mehr aus Sympathie denn aufgrund musikalischer Leistung verpflichtet wurde. Zwar beherrschen Gitarrist Mike Scott und Vokalistin Marva King ihr Hand- bzw. Mundwerk souverän,doch Drummer Kirk Johnson wurde derart stark vom Kollegen Computer unterstützt, daß mancher Moment einfach zu steril geriet. Gerettet hat TASKAF (The Artist Still Known As Fascinating) solche Momente stets dann, wenn er die Schnörkel-Klampfe zur Hand nahm und mit einer virtuosen Soloeinlage einen weiteren seiner noch immer zahlreichen Trümpfe ausspielen konnte.