Portugal. The Man


THE BYRDS – MY BACK PAGES

KANE RITCHOTTE: Das kenne ich auf jeden Fall. Hmm, Big Star?

Nein, aber eine Band, die Big Star sicher sehr beeinflusst hat. The Byrds, mit einem von Bob Dylan geschriebenen Song.

KANE: Ganz gut, dass du uns nicht die Version von Bob Dylan vorspielst. Der klingt irgendwie immer gleich.

JOHN GOURLEY: Das ist natürlich unverschämt von Bob Dylan. Immer klingt er so, wie er eben klingt. Aber ernsthaft: Das ist die Musik, die bei uns zu Hause im Radio lief. Ich wuchs in einer Hütte in Alaska auf, eine Stunde von der nächsten Straße entfernt. Da gab es nur diesen einen Oldie-Sender.

MARTHA REEVES & THE VANDELLAS – DANCING IN THE STREET

KYLE: Wahnsinn. Großartige Nummer.

JOHN: Das lief ständig auf erwähnter Radiostation. Ständig. Was ich an Motown mag, ist der Klang. Das sind sehr clever geschriebene Songs. Aber vor allem besitzen sie eine Klangsprache, die sie leicht indentifizierbar macht. Es geht da weniger um die Instrumente als um das Gesamtbild. Motown klingt nach klar definierten Räumen. Oh Gott, ich klinge wirklich wie der letzte Naseweis.

T.REX – METAL GURU

JOHN: Super, T.Rex!

Ihr werdet manchmal verglichen. So ähnlich finde ich eure Musik jetzt aber nicht …

JOHN: Sagen wir es so: Wir haben uns auf dem letzten Album von T.Rex inspirieren lassen.

KYLE: Wollt ihr was Interessantes über Marc Bolan wissen? JOHN: Nein.

KYLE: Seine größten Hits handeln von Autos, er starb bei einem Autounfall, hatte aber nicht mal einen Führerschein.

JOHN: Das hast du doch in einem Glückskeks gelesen!

BROKEN BELLS – NOVEMBER

JOHN: Langweilig! Nein, nur ein Witz.

Als Brian Burton die Platte seinerzeit aufnahm, war die Vorstellung, dass Danger Mouse mit dem Indiepopper James Mercer zusammenarbeitet, noch einigermaßen bizarr.

JOHN: Er hat einen sehr eklektischen Musikgeschmack. Man denkt natürlich, dass er sich vor allem für HipHop interessiert.

Aber Brians Jukebox ist mit allem Möglichen gefüllt. Er versteht viel von den 60er- und 70er-Jahren, aber ist auch von den Pixies begeistert.

JAKE BUGG – LIGHTNING BOLT

KANE: Kenne ich nicht.

Ist ein Nummer-eins-Star aus England. Jake Bugg.

JOHN: Das gefällt mir. Extrem clever gemacht. Wie alt ist der Typ?

19!

JOHN: Gerade deshalb ist es gut. Wenn du jung bist, dann hältst du mit deinen Einflüssen nicht hinterm Berg. Du kannst dich darauf beziehen, ohne dass es plump wirkt, und dann kommt eben so etwas heraus. Interessant wird, ob er es schafft, über diesen Punkt hinwegzukommen.

BEADY EYE – FLICK OF THE FINGER

JOHN: Bläser! Geil. Ist das neu?

Beady Eye!

KYLE: Liam hat in einem Interview gesagt, dass diese Platte größer als Oasis werden würde. Seitdem ignoriere ich sie.

JOHN: Ach, Blödsinn. Das ist eine sehr gute Band. Ich mag die Stimme von Noel eigentlich lieber. Und die Platte auch. Zusammengenommen würden die Platten von Noel und Liam wahrscheinlich ein gutes Album ergeben.

DAFT PUNK – GET LUCKY

KYLE: Daft Punk! Ich mag den Song. Aber Pharrell findet da nicht so rein. Ich wünschte mir, es wäre ein Instrumental.

Wart ihr auf dem Coachella Festival, wo der Single-Trailer das erste Mal lief?

JOHN: Ja. Ich habe es aber leider verpasst. Die Sache war: Jeder dachte, Daft Punk wären Special Guest bei Phoenix. Als die spielten, war der Backstagebereich wie ausgestorben, alle waren vor der Bühne. Also, alle außer uns, wir waren auf dem Klo. Und dann war’s R. Kelly!

Albumkritik ME 6/13

Interview mit Portugal. The Man: www.musikexpress.de/Musicmix

Portugal. The Man waren schnell: Das nun erscheinende Album EVIL FRIENDS ist das siebte in sieben Jahren. Die 2004 gegründete Band, die ihre Wurzeln in Alaska hat und in Portland lebt, wandelte sich dabei von der Postrock-Formation zu einer Band an der Schnittstelle von Psychedelic und Indie-Rock. Für EVIL FRIENDS verpflichteten sie Brian „Danger Mouse“ Burton als Produzent.