Portishead verdienten 2.300 Euro mit 34 Millionen Streams


„Wann hört dieser Wahnsinn auf?“ Portishead-Musiker Geoff Barrow hat auf Twitter die ernüchternden Einnahmen von den Streams seiner Musik veröffentlicht. Mit 34 Millionen Streams hat die Trip-Hop-Band demnach lediglich 2.300 Euro eingenommen.

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Musikstreaming-Portale wie Spotify und iTunes oder selbst YouTube für Künstler wenig Geld einbringen. Doch erst letztes Jahr veröffentlichte Spotify offizielle Zahlen, nach denen sie insgesamt 500 Million Dollar an die Rechteinhaber der von ihnen gestreamten Musik abtreten. Dass Rechteinhaber jedoch nicht immer die Künstler selbst, sondern auch Plattenfirmen und Labels sein können, wurde dabei nicht bedacht.

Nun hat Geoff Barrow, Gründungsmitglied von Portishead, auf seinem Twitter-Account die ernüchternden Einnahmen gepostet, die die Band vom Streaming ihrer Musik erhielten. Demzufolge soll das Trio mit 34 Millionen im Netz angehörten Songs umgerechnet lediglich 2.363 Euro verdient haben. „Thank U @apple @YouTube @Spotify especially @UMG_News for selling our music so cheaply“, schrieb er sarkastisch.

„Sorry, scheint, als hätte mein Tweet einen Nerv getroffen“, ging er weiter auf das Thema ein. „Das ist eine grobe Schätzung, aber nah am eigentlichen Ergebnis. Wann hört dieser Wahnsinn auf?“ Prinzipiell hätte er gar nichts gegen das Streamen von Musik, allerdings rege es ihn auf, wenn man seine Arbeit praktisch verschenke.

Diese Diskussion dürfte vor allem vor dem Hintergrund des neuen, von Jay Z gegründeten Streaming-Dienstes TIDAL interessant sein. Sowohl Mumford & Sons als auch Benjamin Gibbard, Sänger von Death Cab For Cutie, äußerten sich gegenüber „thedailybeast.com“ überaus kritisch bezüglich des Konzepts. „Wenn ich Jay Z wäre, hätte ich zehn Underground- oder Independent-Künstler geholt, die wirklich Probleme damit haben, mit ihrer Musik Geld zu verdienen“, sagte Gibbard. „So haben sie einfach ein paar Millionäre auf die Bühne geholt […] und deswegen wird die Sache einfach nur jämmerlich misslingen.“