Plan B


In einem Land, in dem der Premierminister Kapuzenpullis verbieten will, um der Gang-Problematik Herr zu werden, verschafft sich eine frustrierte Jugend mehr und mehr Gehör. Die ersten mächtigen Straßenlyriker ihrer Generation waren Mike Skinner und Dizzee Rascal – Plan B könnte in ihre Fußstapfen treten. Der 23jährige Gitarrist und Rapper aus East London erzählt seine Geschichten so direkt und auf so fesselnde Art, dass kaum auffällt, wenn er sich bei einigen Songs auf seinem Debüt lediglich mit einer akustischen Gitarre begleitet. „Am Anfang hab‘ ich mit der Gitarre so Justin-Timbertake-mäßig R&B gesungen“, sagt der blasse junge Mann, der mit bürgerlichem Namen Ben Drew heißt. „Das wurde mir bald zu blöd. Das hatte nichts mit mir zu tun. Nach ein paar Jahren hab ich mir gedacht, Fuck this sweet-boy-shit, it’s time for Plan B. „Nun formuliert er so clever und eindrucksvoll die Sehnsüchte, Ängste und Allmachtsfantasien von Schlüssel- und „Problemkindern „, von „Erziehungsschwierigen“ und Kleinkriminellen, dass sein Gesicht in fast allen Tages- und Musikzeitungen Englands abgebildet wird. Dass man den Proletenlyriker gerne als „The HipHop-Arctic-Monkeys“ bezeichnet, hat Alex Turner aufhorchen lassen. „PlanBs Sachen, bei denen er zur akustischen Gitarre rappt, sind super“, sagt der Arctic-Monkeys-Sänger.“Die Single ‚No Good‘ war eher [konventionellerer] Hip-Hop, aber die hat mir auch gefallen. Ich freu‘ mich auf das Album.“ Er wird nicht enttäuscht sein. Plan B hat sich für WHO NEEDS ACTIONS WHEN YOU GOT WORDS, wie er bereitwillig erzählt, von ,“DMX, Nirvana, Johnny Cash, Rage Against The Machine und [uh-oh!] Tracy Chapman“ inspirieren lassen – sein Erstlingswerk, an dem bei manchen Songs Paul Epworth [Bloc Party, The Futureheads] und die Psych-Folk-Band The Earlies mitgearbeitet haben, ist eines der eigenständigsten und selbstbewusstesten britischen Hip-Hop-Alben der letzten Jahre.