Placebos Brian Molko wird nun wirklich von Meloni verklagt
Auf der Bühne beleidigte der Sänger 2023 die italienische Ministerpräsidentin – jetzt folgt die offizielle Klage.

Keine neue Musik von Placebo, dafür aber eine frische Klage für Brian Molko: Giorgia Meloni hat juristische Hilfe in Anspruch genommen, weil sie die Live-Beschimpfungen des Sängers und Songschreibers nicht auf sich sitzen lassen will. Auf den 52-Jährigen könnte nun eine hohe Geldstrafe zukommen – ein Arrest ist eher unwahrscheinlich.
Was davor geschah
Zum Hintergrund: Als Placebo 2023 im Rahmen ihrer Tournee auch das italienische Turin bespielten, ließ es sich Molko nicht nehmen auf der Stage auch einige Worte zur Politik des Landes zu verlieren. Die Ministerpräsidentin nannte er dabei ein „Stück Scheiße“, „Faschistin“, „Nazi“ sowie auch „Rassistin“.
Siehe hier:
Was jetzt passiert
Meloni hat sich diese Beleidigungen nicht gefallen und die Turiner Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen Missachtung und Verleumdung auf den Weg bringen lassen. Für Brian Molko könnte eine solche Klage laut Justizministerium wohl bis zu 5.000 Euro mit sich bringen. An sich wäre auch ein Freiheitsentzug von bis zu drei Jahren möglich, aber in dem Fall laut Justiz eher unwahrscheinlich.
Brian Molko schweigt sich zu der Klage derzeit aus. Was die nächsten konkreten Schritte sein werden, ist unklar.
Über Giorgia Meloni
Meloni ist Vorsitzende der Partei „Brüder Italiens“, die neofaschistische Wurzeln hat, und steht an der Spitze der am weitesten rechts stehenden Regierung Italiens seit Benito Mussolini während des Zweiten Weltkriegs. Sie gewann die Wahlen 2022 mit ihrer einwanderungsfeindlichen Politik und ihren Plänen, die Rechte von LGBTQ einzuschränken.
Meloni hat auch gesagt, sie wolle sich auf „traditionelle christliche Familienwerte“ konzentrieren, Abtreibungen verhindern, EU-Verträge neu verhandeln, Steuern senken und sicherstellen, dass gleichgeschlechtliche Paare kein Recht auf Leihmutterschaft oder Adoption haben.
Nach dem italienischen Strafgesetzbuch wird mit einer Geldstrafe zwischen 1.000 und 5.000 Euro bestraft, wer „die Republik öffentlich diffamiert“, wozu die Regierung, das Parlament, die Gerichte und die Armee gehören. Nach italienischem Recht sind einige Verleumdungsfälle strafbar und können mit einer Freiheitsstrafe geahndet werden.