Pioniere und Goldgräber: Carhartt + A.P.C. im Schulterschluss
Die Zusammenarbeit von A.P.C. und Carhartt geht in die dritte Runde. Und erneut trifft Pariser Minimalismus auf amerikanischen Pioniergeist.
„Verarscht uns nicht“ ist Jean Touitous Maxime, sein Antrieb Mode zu machen. Verarscht uns nicht schlummert zwischen den fast unsichtbaren Nähten seines Designs, den Geweben in Farben, für die es bestimmt in jedem mitteleuropäischen Wald ein Pendant gibt, und zwischen den unaufgeregten Schnitten seines französischen Labels A.P.C. Touitous Entwürfe erzählen auch ohne Jogginghosen-Attitüde davon, dass es Wichtigeres gibt als Mode. Carhartt arbeitet ebenfalls an einem Design, das wichtiger ist als Trends: nämlich Jacken, Shirts und Hosen, die man einfach immer tragen und immer lieben kann. Zeitgeist hin oder her. Geboren aus Arbeitskleidung und mit dem Geist längst vergessener Pioniere und Goldgräber.
Dass sich die beiden Marken nun zum dritten Mal zu einem gemeinsamen Projekt zusammentaten, scheint also schlüssig. Die dabei herausgekommene Kollektion wird diesem Anspruch mehr als gerecht: Chinos, Hemden, Beanies und wachsbeschichtete Jacken – mit großartig symbiotischem Logo, die lauter werden, je länger man sie trägt, beschmutzt, wäscht und unter freiem Himmel trocknen lässt. Denn „Mode hat etwas mit Ideen zu tun, damit, wie wir leben“, befand schon Oscar Wilde.