PhonoLine
Geht der Traum der fünf Major-Companies, eine gemeinsame nationale Download-Plattform ins Leben zu rufen, endlich in Erfüllung? Hahnenkämpfe innerhalb der Plattenindustrie, Geldstreitereien und technische Fragen ließen das Projekt immer wieder zum Wackelkandidaten werden. Sogar der angekündigte Start für November musste kurzfristig wieder verschoben werden. Aber jetzt steht Izumindest theoretisch) fest: Anfang 2004 stellt die deutsche Phonowirtschaft unter dem Projektnamen PhonoLine allen interessierten Zwischenhändlern Inicht Endkunden!) ein umfassendes Musikrepertoire zur Verfügung, musikexprsss befragte dazu den Pressesprecher des Bundesverbands der Phonographischen Wirtschaft Dr. Hartmut Spiesecke.
Warum ist es überhaupt so schwierig, ein umfassendes Download-Portal ins Leben zu rufen ?
Nun, an jedem Musikstück gibt es Rechte. Im Prinzip sind das vier Rechteinhabergruppen; Die Rechte der Textdichter und der Komponisten kann man pauschal über die GEMA erwerben. Dann gibt es noch die Rechte der ausübenden Musikerund die >¿ der Tonträgerhersteüer. Von allen vier Gruppen müssen die Rechte eingeholt werden, bevor man etwas veröffentlichen kann. Und für Musik, die nicht in den letzten Jahren aufgenommen wurde, müssen die Rechte erst noch eingeholt werden: teilweise von den Erben der Rechteinhaber das kostet Zeit! Die Integration des Back-Katalogs dauert also sicher länger. Trotzdem wird es bei Phono-Line eine Songzahl geben, die sich im sechsstelligen Bereich bewegt.
Ist dann also in den neueren Künstlerverträgen die Online-Rechtesituation schon mit abgeklärt?
Verträge sind zwar etwas ganz individuelles-aber ja, in der Regel sind aktuelle Künstlerverträge so ausgelegt, dass sie schon die Online-Rechte enthalten.
Bei Preisen zwischen 0,99 und 1,69 Euro pro Song oder mindestens 10 Euro pro Album fragt man sich schon, warum Musikdownloads eigentlich so teuer sind hat man dabei noch nicht einmal etwas „Materielles “ in der Hand…
Klar, was man spart, ist der Materialwert einer CD. Aber der bewegt sich in der Größenordnung von deutlich unter einem Euro, inklusive Booklet und Verpackung. Sie zahlen auch im Laden – bei einem Preis von 16 Euro pro CD -15 Euro für etwas anderes. Und das ist eben im Internet genauso.
Ein wichtiger Anteil fließt doch in Promotion, also Printwerbung, Videos etc. – wenn die Werbung aber sowieso läuft, heißt dos doch, sie können mit dem gleichen Aufwand mehr abschöpfen und umgehen sogar noch die Spanne, die der Handel kassiert.
Erstens: Man muss doch auch die Online-Musik promoten. Und zweitens wollen auch die Online-Händler Geld verdienen. Erstmal müssen die Firmen viele Millionen investieren.