Pet Shop Boys: Der flotte Zweier


Schwul? Männerfreundschaft? Yuppies? High Energy? Disco? Oder Englands Antwort auf Modern Talking? Die Pet Shop Boys – alias Neil Tennant und Chris Lowe – lassen viele Fragen offen. Obwohl Neil als ehemaliger Mitherausgeber der englischen Teenager-Postille „Smash Hits“ um die Bedürfnisse der Presse weiß, haben die Pets im Interview etwa so viel Profil wie das Papier, auf das ich schreibe. So salbadern sie lang und breit über die „Visualität ihrer Songs, die Straßenklänge, Schritte, Bahnsteig-Noises, die Mehrdimensionalität, die Geräuschkulisse – als Kulturkrach, über ihren impressionistischen Songaufbau, über das Bild des Polizisten, das sowohl in ‚West End Girls‘ wie in ‚Suburbia‘ auftaucht …“ Von all dem Wortgeklingel sausen einem die Ohren. Und irgendwie bringt man die netten, nichtssagenden, maschinengetriebenen Popsongs, das durchgestylte Auftreten und die cleveren Textchen mit all dem Feuilleton-Geschwafel nicht mehr zusammen. Mal ehrlich: Die Pets und ihre neulich von Mix-Maestro Arthur Bakgr aufgepeppten Songs (Disco) sind gut für die Tanzfläche, als Untermalung zur Hausarbeit und Futter fürs Autostereo. Aber dem ganzen eine größere Bedeutung zumessen? Ich bitte Sie!