Personalisierte Playlisten, Videos und App-Features: Spotify stellt Neuerungen vor


Daniel Ek, Gründer und CEO von Spotify stellte bei einer Presse-Konferenz in New York Neuerungen des Streaming-Portals vor.

Die Zeit der Streaming-Dienste ist angebrochen und dies sei erst der Anfang, davon ist zumindest Spotify-CEO Daniel Ek fest überzeugt. Der Abverkauf physischer Tonträger geht stark zurück, die Download-Zahlen sind ebenso rückläufig, doch die Streaming-Industrie wächst. Apple startet demnächst mit „Beats Electronics“ durch, Rapper Jay Z launchte Ende März Tidal, das mit qualitativ hochwertigem Sound überzeugen soll und auch Dienste wie Deezer erweitern kontinuierlich ihr Angebot.

Spotify ist laut Berichten des Wall Street Journal mehr wert als die Einnahmen der gesamten us-amerikanische Musik-Industrie. Die Jahreseinnahmen der Musik-Industrie beliefen sich im vergangenen Jahr auf 6.97 Millionen Dollar. Spotify hingegen hat einen Wert von 8.4 Millionen Dollar.

Das schwedische Streaming-Portal muss ebenso den Trends der Technik-Branche folgen und den Nutzern neue Möglichkeiten bieten, um weiterhin weltweite Erfolge erzielen zu können. Am 20. Mai 2015 stellte Daniel Ek deshalb das „neue, bessere und unterhaltsamste Spotify aller Zeiten“ bei einer Presse-Konferenz in New York vor.

Der Spotify-Gründer betonte auffällig häufig, dass Spotify von „Musik-Liebhabern für Musik-Liebhaber“ aufgebaut wurde. Daher soll das Musik-Erlebnis für die Nutzer personalisiert werden und sich auf den Tagesablauf des Konsumenten anpassen. Das heißt, es wird auf einer neuen Startfläche Playlisten geben, die zum Aufstehen, auf dem Weg zur Uni oder Arbeit oder beim Sport gehören werden können. Die Hörgewohnheiten in bestimmten Alltagssituationen werden genauer analysiert und so folgen entsprechende Musik-Empfehlungen für den Nutzer. Das Ziel ist es, die Musik an die Vorlieben und Stimmungen des Musikhörenden anzupassen, der „Soundtrack of our lives“, wie das Spotify-Team es beschreibt.

Kooperationen auch mit deutschen Unternehmen und Medienhäusern

Im Zuge dieser neuen Features gesellt sich eine weitere Nutzungsmöglichkeit für die sportlichen Spotify-Hörer hinzu. „Spotify Running“ soll helfen beim Lauftraining den richtigen Rhythmus zu finden, da Musik häufig als motivierend empfunden wird. Die Laufgeschwindigkeit des Nutzers wird ermittelt und als Grundlage für eine Musikauswahl genutzt, deren Songs dem Lauftempo des Joggenden entsprechen. Unter „Spotify Originals“ finden sich sechs Songs, die speziell für das Laufen komponiert wurden und sich durch Anpassen der „beats per minute“ dem wechselnden Geschwindigkeiten des Sportlers angleichen. In Kooperation mit Nike+ und der App „RunKeeper“ soll das „Running“-Angebot noch im Laufe dieses Jahres ausgebaut werden.

Außerdem wird das Spotify-Angebot nicht nur mit der Möglichkeit Radio, Podcasts und Nachrichten zu hören, erweitert, sondern erhält einen neuen Bereich Bewegtbild. Partnerschaften mit Vice Media, Top Gear, TED, Condé Nast und MTV ermöglichen nun auch das Video-Streaming. Wie der deutsche Geschäftsführer Stefan Zilch bei einer Presse-Konferenz in Berlin verkündete, wird hierzulande zusätzlich mit Deutschlandradio, Mediakraft Networks und dem Bayerischen Rundfunk kooperiert.

Das neue Angebot soll schrittweise in den USA, Großbritannien, Schweden und Deutschland zur Verfügung gestellt werden. iOS-Nutzer sind im Vorteil und können bereits von einigen neuen Features Gebrauch machen – Android soll jedoch demnächst folgen.

Alle Audio- und Video-Inhalte sind nach wie vor für alle Kunden von Spotify, ob nicht zahlender oder „Premium“-Nutzer, zugänglich. Der Unterschied bleibt die Werbung, die zwischen regelmäßig zwischen den Streams eingespielt wird.