Paul Rodgers : „Musik hat nichts mit Mode zu tun…“
ME: Jon Lord berichtete vor einigen Monaten in einem MUSIK EXPRESS-Interview (siehe ME vom März 1874) über seine vergeblichen Bemühungen, Dich als neuen Sänger für Deep Purple zu gewinnen. Aber Du hattest andere Pläne… Paul: Yeah. Bevor ich mit ‚Bad Company‘ ins Studio ging, um unsere erste LP aufzunehmen, hatte ich ’ne Weile nichts zu tun. Damals sprachen mich Deep Purple an, und ich war von der Idee begeistert. Doch dann ging DP in der alten Besetzung noch mal auf Amerika-Tournee. Währenddessen ergab es sich, dass Bad Company entstand. ME: Was gefällt Dir am Besten am Deiner neuen Gruppe? Paul: Oh, es ist alles viel freier und lockerer als damals bei ‚Free‘. ME: Wann kommt ‚Bad Company‘ nach Deutschland? Paul: Wir waren schon da und haben ein paar Test-Gigs gespielt. Unter anderem im Zoom-Club in Frankfurt. Zunächst geht’s jetzt nach Amerika, aber wir hoffen, spätestens im Oktober bei Euch zu spielen. ME: Seit einigen Jahren zählt man Dich bereits zu den weitbesten Sängern … Paul: Das hab‘ ich heute schon mal gehört…
ME: … Besonders in Deutschland, wo Free‘ immer unheimlich populär gewesen sind. Gibt es für Dich auch sowas wie ein Idol unter Deinen ‚Kollegen‘? Paul: Otis Redding. Ich kann mir seine Platten tausendmal anhören. Sie gefallen mir dabei von Mal zu Mal besser“ Ich hab‘ ’ne Menge von Otis gelernt. Stevie Wonder ist ein weiterer Sänger, den ich verdammt mag.
ME: Stört es Dich, wenn Leute behaupten, es gäbe keinen wesentlichen Unterschied zwischen der Musik der Free und der von Bad Company? Paul: Nee, dagegen ist eigentich nichts einzuwenden, obwohl ich persönlich anderer Meinung bin. ME: Könntest Du unseren Lesern nicht mal kurz und bündig verraten, was man machen muss, wenn man sich vorgenommen hat, der beste Sänger der Welt oder wenigstens so gut wie Paul > zu werden?
Paul: Hi ME-Folks in Germany! Es ist nichts einfacher, als ein guter Sänger zu werden. Glaubt’s mir! Was man machen muss? Hört Euch nur die Platten an, die Euch wirklich .gefallen und singt mit. Habt genug Mut, Euren eigenen Geschmack zu entdecken. Musik hat nichts mit Mode zu tun – Musik ist Gefühlssache! Singen kann man nicht lernen – das tut man einfach.