Ozzy Osbourne
Um es gleich vorwegzunehmen. Der Tierschutzverein mußte nicht eingreifen! Ansonsten wurde vor allem eines deutlich: Heavy-Metal-Gruppen wie Iron Maiden, Motörhead, Saxon und natürlich „Fledermaus-Fresser“ Ozzy Osbourne haben in England die treueste Anhängerschaft. Auch Ozzy profitierte von dem Heimvorteil, zumal er über zwei Jahre lang keine englische Bühne mehr betreten hatte.
Die Stimmung war dementsprechend – wie samstags in der Südkurve, Die Fans klatschten ihr Idol herbei und skandierten seinen Namen, kaum daß er die Bühne betreten hatte. Heimspiel für Ozzy!
Das Heavy-Metal-Spektakel brach los: knallharte Gitarrenriffs von Brad Gillis, pumpende Baßläufe von Pete Way, den sich Madman Ozzy von UFO ausgeliehen hatte. Nach dem Motto „Give the people what they ivant“ verabreichten sie ihrem ergebenen Publikum alte Black-SabbathStandards wie beispielsweise „Paranoid“ als auch eine Dosis der beiden Solo-LPs THE WIZARD OF OZ und THE DIARY OF A MADMAN.
Ozzy, der alte HM-Haudegen, zog sein blutrünstiges Programm mit der Routine eines englischen Scharfrichters durch Dramaturgischer Höhepunkt. Ozzy als Vollstrecker, der allabendlich einen kleinen Zwerg auf der Bühne aufknüpft. Unvergleichlich…
Ozzy hätte heute abend mit links jeden HM-Wettbewerb für sich entschieden. Kein Zweifel, nicht nur seine Show, sondern auch seine grobkörnige Sandpapier-Sümme schmiergelt auch nach IS Jahren on the road immer noch die rauhen Herzen seines Publikums.
Der einzige, der wohl an diesem Abend nicht auf seine Kosten kam, war der bedauernswerte Abgesandte des Tierschutzvereins. Er hatte zu allem Überfluß auch noch sein Ohropax vergessen.