Oscars 2018: Diese Filme und Filmemacher sollten gewinnen


In einigen Oscar-Kategorien wird es am Wochenende besonders spannend. Wir erklären, welche Filmemacher Favoriten sind. Und wer wirklich gewinnen sollte.

Am Sonntag werden die Oscars verliehen, die wichtigsten Filmpreise der Welt. Mit 13 Nominierungen ist „The Shape of Water“ von Guillermo del Toro der Favorit, als garantierter Abräumer steht das Fantasy-Drama aber dennoch nicht fest. Denn die Konkurrenz ist stark wie seit langer Zeit nicht mehr.

In gleich mehreren Kategorien stehen Kopf-an-Kopf-Rennen an. Bei „Bester Film“, „Bestes Drehbuch“ und „Beste Hauptdarstellerin“ sind sich selbst die Buchmacher uneins über die Favoriten. Wir geben Euch einen Überblick und sagen, wann es bei der Verleihung Sonntagnacht besonders spannend wird.

Bester Film

Als großer Favorit gilt bisher „The Shape of Water“ (Kritik), das Fantasy-Drama von Guillermo del Toro. Allerdings waren viele Kinogänger nicht so begeistert von der Fantasy-Romanze. Im Gegensatz zu vielen Kritikern und Award-Jurys, die den Film bereits in den vergangenen Wochen mit Preisen dekorierten. Warum der Film trotzdem nicht gewinnen sollte: ER ist ein Plagiat, del Toro hat viele Szenen aus einem holländischen Kurzfilm geklaut.

Deshalb hätte „The Shape of Water“ nicht bei den Oscars 2018 gewinnen dürfen
Die würdigsten Preisträger in der Königskategorie sind „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ und „Get Out“. Beide sind Publikums- und Kritikerlieblinge, die für die Academy allerdings einige Risiken bergen. In „Three Billboards“ herrscht ein schwarzer Humor vor, den die oft nach einem Konsensfilm suchende Academy wohl nur ungern mit dem wichtigsten Preis bedenken würde. In „Get Out“ wird die Pseudo-Toleranz weißer Amerikaner gegenüber schwarzen Mitbürgern in den Mittelpunkt gerückt. Das dürfte vielen weißen, alten, männlichen Wählern bei den Oscars aufstoßen. Vielleicht geben sie sich aber auch einen Ruck und zeichnen das Regiedebüt von Jordan Peele aus – es wäre ein mächtiger Image-Wandel für die gesamte Gala.

Beste Regie

Oscars 2018: Der größte Gewinner des Kinojahres ist nicht einmal für einen Preis nominiert
Auch hier ist del Toro Favorit – warum auch immer. Wahrscheinlich ist es die schiere Sympathie für den Mexikaner, die ihm so viele Nominierungen eingebracht hat. Eigentlich aber müsste der Oscar für die beste Regieleistung des vergangenen Jahres ohne großes Rätselraten an Christopher Nolan gehen. Für „Interstellar“ und „Inception“ (Nein, für „The Dark Knight“ nicht) hätte er die Trophäe sowieso schon längst verdient gehabt. Die Logistik, die er im Sommer 2017 in „Dunkirk“ (Kritik) gestemmt hat, stellt sein bisheriges Schaffen aber noch einmal in den Schatten. Mit möglichst viel Verzicht auf Computereffekte stellte er die Evakuierung etlicher Soldaten in Dünkirchen nach, drehte viel mit natürlichem Licht, echten Flugzeugen und Booten. Zwar hat die Erzählung und die historische Genauigkeit einige Schwachstellen, Nolans Leistung als Meister der nachgestellten Schlacht ist aber nicht zu übersehen.

„Dunkirk“-Trailer:

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Bestes Drehbuch

Oscar-Verleihung: Lasst endlich Frauen und Männer gegeneinander antreten!
Sollte man per Münzwurf entscheiden: Einerseits sitzt bei „Three Billboards“ jeder Satz in Perfektion, die von Martin McDonagh Dialoge entfalten eine selten im Kino erlebte Wucht. Andererseits zeigt sich bei Jordan Peeles „Get Out“ erst in der zweiten Sichtung, welche Brotkrumen Jordan Peele in seinem Film versteckt hat. Das Drehbuch zu „Get Out“ ist gespickt mit historischen Anspielungen, Vorausdeutungen und Insider-Gags, die man oft erst bei der zweiten Sichtung wahrnehmen kann. Man sollte in dieser Kategorie zwei Preise verleihen.

Bester Hauptdarsteller

Gary Oldman in „The Darkest Hour“

Geht an Gary Oldman. Und nicht etwa, weil er in „The Darkest Hour“ so gut gespielt hat. Sondern weil er unter einem Fatsuit begraben 120 Minuten vor der Oscar-Academy auf Knien rumgerutscht ist. „Bitte gebt mir einen Oscar“, könnte der Zusatztitel zum Churchill-Biopic sein. Und der Plan wird wohl leider aufgehen, obwohl in der Kategorie mit Timothée Chalamet eine Sensation lauert: Der Newcomer hat in „Call Me By Your Name“ mit nur 20 Jahren ein Liebesdrama auf den Schultern getragen, an das man sich noch in Jahren erinnern wird. Oldman hat halt eine beeindruckende Maske getragen – im gefühlt 20. Biopic über den britischen Politiker.

Beste Hauptdarstellerin

Alle Oscar-Nominierungen 2018 im Überblick
Sally Hawkins für „The Shape of Water“ und Frances McDormand für „Three Billboards“. Zwei ganz unterschiedliche Rollen, zwei wunderbare Performances. Egal wer von den beiden gewinnt, zuvor werden in der Kategorie alle Augen wieder auf Meryl Streep gerichtet sein. Streep bei den Oscars, das ist ein Running-Gag, der hoffentlich nicht in einem Preis mündet. Obwohl die Veranstalter sie gern für die Quote auf die Bühne holen würden. Ihre Leistung in „Die Verlegerin“ war zwar gut, die Rolle gibt aber eigentlich nicht einmal eine Nominierung her. Gewinnen wird wahrscheinlich Frances McDormand – ist auch gut so.

Frances McDormand sucht in „Three Billboards“ nach Gerechtigkeit. Und richtet pures Chaos an.
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