Oscar für „Beste Filmmusik“: Wer ist der Indie-Rocker Daniel Blumberg?
Was Oscar-Gewinner Daniel Blumberg schon alles für Musik gemacht hat und wie er dazu steht

Bei den 97. Oscars wurde Daniel Blumberg für die „Beste Filmmusik“ ausgezeichnet. Was für Musik er schon gemacht hat und seine Einflüsse hier im Porträt.
In einem Interview mit „CRACK“ über seine Arbeit in „The Brutalist“ erzählte er: „Beim Drehbuch dachte ich zuerst an ein Klavier. Einfach, weil es ein großer Raum ist. Der Film ist so umfangreich, was die Jahrzehnte angeht. Und ich hatte das Gefühl, dass dieses Instrument ein großes Potenzial hat, um viele verschiedene Aspekte davon abzudecken. Das erste Stück, das ich gemacht habe, war ein präpariertes Klavier, bei dem man Schrauben in die Saiten steckt, und wenn die Hämmer auf die Saiten schlagen, entstehen perkussive Klänge. Für mich hatte das mit der Konstruktion zu tun. Wir sprechen von Hämmern und Schrauben, was mir konzeptionell gesehen, ein guter Ausgangspunkt zu sein schien.“
Den Soundtrack zu „The Brutalist“ hier hören:
Die Filmmusik für „The Brutalist“ ist die zweite, die er gemacht hat. Die erste war für Mona Fastvolds „The World To Come“. Und Mona Fastvold schrieb gemeinsam mit ihrem Ehemann Brady Corbet „The Brutalist“.
Was er für Musik gemacht hat
Zu seiner Musik äußerte Blumberg sich gegenüber „The Jewish Chronicle“ folgendermaßen: „Manche verwenden den Begriff ‚improvisierte Musik‘, um ein Genre zu beschreiben. Für mich geht es darum, Entscheidungen im Moment zu treffen.“
Der Musiker war Gründungsmitglied und Leadsänger der Band Cajun Dance Party von 2005 bis 2009. Danach sang er und spielte Gitarre in der Indie-Rock-Band Yuck. Sein erstes Solowerk veröffentlichte er 2013. Wenn er arbeitet, sitzt er hauptsächlich im Cafe Oto in Dalston, East London.
Was er für Musik hörte
„[Mein Familienhaus] war kein Haus mit einer Plattensammlung, wir haben nicht Fleetwood Mac oder so was gehört,“ teilte Daniel Blumberg mit. Das Singen jüdischer Liedern war jedoch „ein massiver Einfluss“. Und für sein zweites Soloalbum LIV kaufte er sich viele Chazanut-Kassetten. Außerdem: „Ich interessiere mich sehr für Niguns, die wortlosen Lieder.“
Was er von Patriotismus hält
Auf die Frage, ob er sich angesichts des Brexit seiner jüdischen Herkunft bewusster ist, antwortet er: „Ja, das tue ich. Ich schätze, ich neige nicht dazu, über Politik zu sprechen … in dieser Art von Kontext. Ich hasse Nationalismus, Ende aus. Ich hasse die Vorstellung, dass es Länder gibt. Ich finde es ekelhaft, stolz auf sein Land zu sein. Das macht mich krank.“
Daniel Blumberg zeichnet
Er gab an, dass er zeichnet, um sich konzentrieren zu können. Seine Zeichnungen waren auch schon im Rahmen von Ausstellungen zu sehen. Zuletzt in der Sammelausstellung der Galerie „Balice Hertling“.
Eine der Zeichnungen:
Die ON & ON Vinyl
Die Cover seiner Vinyls bilden manche seiner Zeichnungen mit Silberstift auf Papier ab.